Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesucht

dageflo
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Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesucht

Ungelesener Beitrag von dageflo »

Hallo zusammen,
nachdem ich vor gut 2 Jahren das Unterwasserschiff unserer Varianta 65 komplett von einem Bootsbauer neu aufbauen gelassen habe, sind nun wieder viele Roststellen am Kiel erkennbar.

Ich habe mich hier im Forum und im Netz schon eingängig informiert, finde aber, wie viele andere vor mir keine eindeutigen Hinweise, wie man mit dem Thema Rost Entferung, Prävention am Kiel der Variantas umgehen sollte.

Der Technotipp 3 im internen Forum ist dabei die beste Informationequelle, beschreibt aber z.B. auch nicht, ob / wie sich Unterschiede zwischen Sandstrahlen und Schleifen des Kiels auswirken.

Bevor ich mich weiter mit dem Rostproblem beschäftige würde ich mich freuen von Euch zu erfahren, wie Ihr mit dem Thema Rost am Kiel umgeht.

Bitte teilt Eure Erfahrungen:
Wie seid Ihr beim Entrosten und Grundieren bzw. konservieren vorgegangen? Muss es wirklich Sandstrahlen sein, lohnt der Mehraufwand? Wie entrostet Ihr? Mit welchen Grundierungen arbeitet Ihr? Bringt das Einlaminieren Vorteile?

Wie „pflegt“ Ihr den Kiel Eurer Boote nach der Grundüberholung? Welchen Aufwand betreibt Ihr in der Winterpause für was?

Was mach Ihr im Schwertkasten bzw. am Schwert?

Denke das Thema müsste eigentlich jeden Beschäftigen, insbesondere diejenigen, die wie ich erst recht kurz dabei sind (3 Jahre).


Anbei eine Zusammenfassung meiner Recherchen:


Entrosten
Selbst gemacht: Per Hand oder Maschine mit Bürste bzw. Schleif/Schrubbaufsätzen
    Vom Profi: per Sandstrahlung (dies ist wohl mit der einzige Weg ein richtig sauberes Ergebnis zu erzielen und dafür zu sorgen, dass wenn man direkt im Anschluss grudiert erstmal keine erneute Korrosion auftritt (folgenden Segeln-Artikel fand ich dazu hilfreich: http://www.yachtlackierung.de/fileadmin ... rosten.pdf )


    Grundierung, Kiel konservierung
    Wenn nicht gesandstrahlt wurde, muss wohl mit ziemlich schneller erneuter Korrosion und Nacharbeiten jede Saison gerechnet werden. Hier fand ich den Beitrag von Stefan interessant, der mit „Hammerite“-Lack gearbeitet hat und jedes Jahr nur die Roststellen mit einer Drahtbürste bearbeitet und kurz überstreicht. Antifouling wird von ihm nur selten verwendet (https://www.varianta.org/forum/viewtopi ... =kiel#p583 ).

    Ansonsten wird wohl z.T. mit Sperrhaftgrund gearbeitet

    Dann habe ich gehört, dass einige wohl ihren Kiel einlaminiert haben. Hier hätte ich Bedenken, dass von unten her, wo ja schleicht Schäden entstehen können Undichtigkeiten zu Korrosion von innen führen könnte, die sich dann unbemerkt hochzieht…

    In einem Thread habe ich gelesen, dass eine Zink-Anode zur Korrosionsreduktion am Kiel montier wurde (https://www.varianta.org/forum/viewtopic.php?f=8&t=2146 ). Leider gibt es keinen Erfahrungsbericht, ob es was gebracht hat.

    Ich weiß nicht, wie bei mir entrostet und welche Grundierung verwendet wurde. Auf jeden Fall war schon nach der ersten kurzen Saison (3 Monate) wieder Rost zu erkennen. Die Kiel Rumpf-Verbindung wurde vom Bootsbauer etwas überlaminiert (ca. 15 cm breit). Direkt unterhalb des laminierte Streifens hat sich jedoch schnell eine Blase gebildet, vermutlich da hier der Altlack nicht restlos entfernt wurde und somit die Grundierung scheinbar nicht optimal gehalten hat. Nun habe ich festgestellt, dass sich die Laminierung insgesamt sehr leicht vom Kiel lösen lässt und vermute, dass sich somit auch leicht wieder Rost darunter bilden kann. Denke, dass dies wieder entfernt werden sollte…

    Schwertschlitz und Schwert lassen sich einwandfrei bewegen. Das Schwert ist vom Vorbesitzer verzinkt worden und lediglich etwas pockig, trotz Antifouling. Ich bin bisher bis auf eine Woche Ostsee immer Binnen unterwegs gewesen.

    Freue mich von Euch zu hören und wünsche eine gute Winterpause!

    Viele Grüße
    Daniel
    kosarsegler
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

    Hallo Daniel,
    ich entroste außen mit einer Drahtbürste auf der Flex; innen mit einer billigen Handbürste, die ich auf eine Verlängerung geschweißt habe.
    Außen habe ich mit VC-Tar, also einer Epoxydgrundierung, gestrichen. Jeden Winter bürste ich im Bereich der Rostflecken bis aufs blanke Metall und streiche bei. Das geht eigentlich gut; vor allem ist es recht wenig Aufwand. Die Vorder und Unterkante des Kiels muß ich wegen mechanischer Schäden eh jedes Jahr beiarbeiten.
    Den Schwertschlitz habe ich die ersten zwei / drei Jahre mit einer rostumwandelnden Farbe, ähnlich "Hammerit", rostrot gestrichen bzw. gespritzt.
    Die war offensichtlich nicht der dauernden Wasserbelastung gewachsen. Jeden Herbst ließen sich Massen von rostrotem Staub aus dem Schlitz bürsten.
    Nun habe ich auch diesen Bereich mit Epoxygrundierung gespritzt. Dafür verwende ich ein Niederdruck-Spritzgerät ähnlich "Wagner Wood&Metal Sprayer W 200". So kann ich die Farbe hoch in den Schlitz treiben; überschüssiges Material lasse ich einfach unten abtropfen und wische mit einem Pinsel die Nasen weg.
    Dafür muß man allerdings das Schwert demontieren. Da aber auch hier Sand, Muscheln, Grundberührungen und ähnliches ein regelmäßiges Ausbessern nötig macht habe ich mich auf den regelmäßigen Aufwand eingestellt. Ich bilde mir ein, die Rostflecken werden weniger.
    Außen finde ich den Kiel nicht so schwierig zu bearbeiten. Für den Schwertschlitz ist mir noch nichts abschließendes eingefallen. Ich glaube auch, daß selbst ein Sandstrahler mit dem Entrosten in dem Schlitz große Probleme hat.
    Auch ich bin gespannt auf weitere Erfahrungsberichte.
    Gruß Walter
    Grisu
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Grisu »

    Hallo Daniel,

    das sind ja üble Erfahrungen mit Deinem Bootsbauer. Ich denke, unter 4-stellig kommt man dabei nicht weg und wenn das nichts nutzt ist das echt ärgerlich. Hat der auch die Rumpf/Kielverbindung überlaminiert? Gab es da einen Grund für, Schäden? Um den Kiel am abfallen zu hindern ist das sicher das falsche Mittel, also ich verstehe nicht, wozu.

    Nach Kauf meines Bootes hatte ich mich beim Unterwasserschiff für Gelshield 200 fürs GfK und für Primocon für den Kiel entschieden. Für das Freilegen des Kieles bin ich nach verschiedenen Versuchen, bei der brutalsmöglichen Methode, nämlich Winkelschleifer mit Bürstenscheibe gelandet, wie Walter auch. Bloß beim Rumpfanschluss höllisch aufpassen, man hat schnell das Gelcoat beschädigt.
    Am Schwertkasten von innen habe ich nie etwas gemacht, ich habe gar keine Möglichkeit da heranzukommen. Mein Schwert muss früher jemand gegen V4A getauscht haben, beim Kranen habe ich es mal abgelassen, es war nur etwas dreckig, zeigte aber keinerlei Rosterscheinungen.
    Das Primocon rostete regelmäßig durch, ich habe in jedem Winter ein dutzend Stellen wieder abgeschliffen und 5x grundiert.

    Vor 3 Jahren wollte ich dem ein Ende bereiten und habe den Kiel wieder abgeschliffen und mit Presto Bob 1+2 grundiert. Fataler Fehler! Ich habe erst nachher gelesen, dass das Bob nicht für Unterwasser geeignet ist. Zwei Probleme sind mir aufgefallen:
    1.) Aus dem Schwertkasten kam beim Auskranen ein Schwall roter Brühe - der Rostschutz der Aussenfläche geht, wohl aufgrund elektrolytischer Effekte, zu Lasten des inneren des Schwertkastens.
    2.) Trotz korrektem Vorgehens bei Auftragen der 2 Komponenten des Bob hält darauf nichts mehr. Kein Antifouling, und, auch nach Abschleifen, kein Primocon.

    Daher habe ich vorletztes Jahr die Zinkanode angebracht. Sie war schon nach einer Saison so gut wie aufgebraucht, der Rostaustritt bei Auskranen deutlich geringer. Ich werde sie auf jeden Fall erneuern und denke daran, auf der anderen Seite auch noch eine anzubringen. Für Regattasegler ist das sicherlich nicht die beste Wahl, der Strömungswiderstand könnte den ein- oder andern Knotenbruchteil kosten.
    Auf jeden Fall werde ich vor dem nächsten Wassern wieder einmal die Flex auspacken und die Farbreste runterholen. Wenn mir sonst nichts einfällt, kommt dann wieder Primocon drauf.
    Mangels Mitgliedschaft kenne ich den Technotip 3 nicht, Dich scheint er aber auch nicht zufrieden zu stellen, sonst würdest Du ja nicht fragen.

    Daher bin ich natürlich auch an Erfahrungsberichten interessiert.

    Gruß
    gert
    dageflo
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von dageflo »

    Hallo Gert und Walter,
    schön von Euren Erfahrungen zu hören. Der Bootsbauer hat die Kiel-Rumpfverbindung überlaminiert, da hier oft zuerst Rost auftritt und sich seine Kunden dann immer beschweren würden, nicht wegen eines Schadens. Der Kiel sitzt fest und ist komplett in Ordnung. Ja, es ist ärgerlich, das gesamte Unterwasserschiff inkl. Skeg Montage und Generalüberholung des Ruders hat immerhin 1500€ gekostet. Fairerweise will ich aber sagen, dass die Arbeit sonst gut ausgeführt wurde und am Kiel muss man wohl immer mal wieder ran... hätte nur gedacht, dass länger Ruhe ist.

    Im Groben ist der im Tipp beschriebene Aufbau so:

    a) schleifen oder sandstrahlen
    b) danach sofort mit G 4 Sperrhaftgrund von Voss Chemie gegen weiterrosten sichern
    c) mit Feinspachtel spachteln / schleifen
    d) mit VC-Tarr Primer grundieren und lange aushärten lassen
    e) Antifouling aufbringen VC-17m

    Nach der Methode wird angegeben, dass nach 3 Jahren immer noch kein Rost erkennbar war.

    Klingt eigentlich recht gut. Gehe mal davon aus, dass die wenigsten sandstrahlen lassen.

    Wie eure Berichte zeigen, geht es wohl auch ohne Sandstrahlen.

    Wäre aber m.E. spannend zu erfahren, ob das Sandstrahen dazu führt, dass man länger Ruhe hat, zumindest außen am Kiel, wo man gut dran kommt.

    Obwohl ich erst bei einem Treffen war, fand ich den Austausch in der Klassenvereinigung auch als Fahrtensegler super nett. Viele geben ihre Tipps auch erst auf diesen Treffen preis ;-). Ich finde es lohnt sich Mitglied zu sein und es wäre toll dort noch mehr Fahrtensegler zu vereinen! Habe im Moment zu wenig Zeit, ansonsten würde ich auch mal ein Refit-Varianta Treff organisieren...

    Schönen Abend
    Daniel
    Grisu
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Grisu »

    Also wenn ich mir die Beschreibung des G4 Sperrhaftgrund durchlese, ist dieser doch v.A. für Holz gedacht. Bei der riesigen Vielzahl an Produkten sollte doch eines zu finden sein, dass Primär für Eisen vorgesehen ist. An eierlegende Wollmilchsäue glaube ich halt nicht so. Aber jedem das Seine, vielleicht ist ja G4 tatsächlich der Supergeheimtip.
    Was die VC Produkte angeht, ich habe mich damals grundsätzlich dagegen entschieden, da sie nach Herstellerangabe mit nichts kompatibel sind und man sich damit für immer auf diese (ziemlich teure) Produktlinie festlegt.

    Wenn sich das Laminat sogar wieder ablöst, was sagt denn der Bootsbauer dazu? Und dazu, dass seine Arbeit nach 3 Monaten schon wieder durchgerostet war. Hast Du das damals nicht bemängelt? Wie hat er es denn bei der GfK-Seite aufgebracht, hat er das Gelcoat abgefräst? Man kann ja nicht einfach auf Gelcoat auflaminieren, das hält nicht, soweit ich das weiss. In Deinem verlinkten Artikel steht ja z.B., dass an dieser Stelle eine flexible Gummierung aufgebracht werden soll, das halte ich für sinnvoller. Vielleicht werde ich auch den Schlitz das nächste Mal mit Sika verschliessen. Denn an dieser Stelle gibt es m.E. unvermeidlich Bewegung, eine starre Überbrückung muss abreissen.

    Eines ist sowieso klar: Mit dem Schiff haben wir uns eine Dauerbeschäftigung gekauft. ;)

    Gruß
    Gert
    dageflo
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von dageflo »

    Ja, das mit der Dauerbeschäftigung stimmt schon irgendwie ;-) Besonders, wenn man ein fast 40 Jahre altes Boot mit Pflegestau gekauft hat. Die Anzahl der Baustellen hat sich aber bei mir schon merklich reduziert. Nach einer Woche bei Traumwetter auf der Ostsee, überwiegen deutlich die schönen Segelmomente in den Erinnerungen! Natürlich gibt es bei einem solchen Refit-Projekt, immer auch Durststrecken - gerade dann, wenn es nicht voran geht, da die Baustellen zu groß sind, um sie neben Familie und Arbeit schnell stemmen zu können. Jede Minute Segeln, wenn auch nur bei uns auf dem Baggersee, hat dann wieder Kraft fürs Weiterarbeiten gegeben. Den aktuellen Herausforderungen mit dem Kiel sehe ich daher gelassen entgegen ;-). Irgendwie sind diese Winterprojekte ja auch reizvoll und man lernt echt jede Menge dabei.

    Nach der ersten Saison war es nur sehr wenig Rost. Nach der zweiten kam eine Blase (Aufwölbung) und andere kleinere Rosstellen hinzu. Das habe ich dann reklamiert. Der Bootsbauer hat mir Grundierung gegeben und gesagt, es sei normal, dass man bei den Variantas regelmäßig nacharbeiten müsse. Hab mir die Arbeit dann für diesen Winter vorgenommen. Ob das Gelcoat entfernt wurde, müsste ich nachfragen.

    Nach näherer Beschäftigung mit der Sache kommt mir die Laminierung auch komisch vor. Werde nochmal Kontakt mit dem Bootsbauer aufnehmen.

    Eine Fuge mit Dichtmasse an der Kiel-Rumpfverbindung scheint mir auch die bessere Wahl. Meiner Recherche nach ist ein MS-Polymer-Kleber für die Fuge die bessere Wahl: habe viele Empfehlungen für Pantera (3000/60) gelesen (z.B. https://www.segeln-forum.de/board1-rund ... gfk-rumpf/ ).
    Ich selbst habe, bisher gute Erfahrungen mit Tikalflex contact 12 gemacht, der i.d.R. auch günstiger als Pantera ist.

    Hat jemand von den Mitlesenden schon Erfahrung mit G4 Sperrhaftgrund oder den Vorteilen von Sandstrahlen?

    @ Walter: Du verwendest ja VC Tar direkt auf dem per Flex/Drahtbürstenscheibe entrosteten Kiel. Hast Du Dich bewusst gegen einen zusätzlichen Sperrhaftgrund entschieden?

    Macht's gut
    Daniel
    dageflo
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von dageflo »

    noch eine kleine Ergänzung als "Nachtlektüre" ;-)

    Im Segeln-Forum wird u.a. folgendes vorgeschlagen: "Werftstandard [...]:
    - Bis auf's blanke Metall am besten strahlen (oder mit einer Tercooo-Scheibe oder auch mit eine groben Zopf-Becherbürste).
    - Dann Zink-Epoxy-Primer,
    - dann 5 bis 6 Schichten Silberprimer(Wohlert) oder Primocon,
    - dann AF
    Werden insbesondere die ersten Schritte sorgfältig ausgeführt, dann ist für viele Jahre oder sogar ungegrenzt Ruhe.
    Rostumwandler würde ich nicht nehmen wegen der Säure, greift die Umgebung an, wegen des Waschens usw. usf."

    (siehe Beitrag John Silver: https://www.segeln-forum.de/board1-rund ... as-nehmen/ )

    Die Rostentfernungstechnik ist identisch mit Eurem Ansatz, Gert & Walter.
    Macht der Zink-Epoxi Primer Sinn und welches Produkt ist damit für den Unterwassereinsatz gemeint?

    Ansonsten fand ich diesen Beitrag interessant:
    http://www.antifouling-shop.com/showthr ... GES-%DCBEL
    Auch hier steht, dass man im Prinzip um regelmäßgie Arbeit am Kiel nicht drum herum kommt.

    so, jetzt ist Schluss für heute ;-) Gute Nacht allerseits.
    Claudia
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Claudia »

    Mein Kiel ist mit Matte eingepackt und laminiert.
    Habe Ruhe seitdem. Das hatte ich schon bei meinem ersten Boot.
    Man sollte nur darauf achten, dass der Kiel unten, wo er auf dem Trailer steht nicht zu dick wird und die Schraube zum Kielbolzen offen zugängig ist. Ersteres ist zumindest bei dem original Dehler Trailer wichtig.
    Hees
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Hees »

    ich hab vor zwei Jahren den Kliel vom Rost befreit und mit Epoxi-Primer (LightPrimer + HighProtect) gestrichen und dann eine Magnesium-Annode (Binnengewässer) angeschraubt. Bis jetzt hat sich kein Rost und keine Blase gezeigt. Dafür wird die Annode merklich abgefressener, was zeigt, dass was passiert. Wichtig ist natürlich ein guter und dauerhafter elektrischer Kontakt zwischen Annode und Kiel.
    Jetzt habe ich zum ersten mal das Schwert ausgebaut und das ist schlimm verrostet, während im Schwertkasten alles gut aussieht. Eigentlich klar, das Schwert hat ja praktisch keinen ernsthaften elektrischen Kontakt zur Annode.
    Da ich an die alleinige rostschützende Wirkung von Anstrichen aller Art nicht glaube (grade wenn man kupferhaltiges Antifouling verwendet), soll jetzt das Schwert aus Edelstahl werden. Den Kliel muss weiter die Annode schützen.

    Grüße Christoph
    kosarsegler
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

    Hallo Christoph,
    wie hast Du den Kiel von innen (Schwertschlitz) entrostet?
    Da habe ich noch keine abschließende Lösung gefunden.
    Gruß Walter
    Hees
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Hees »

    Die Arbeit im Kiel-Schlitz kommt noch, wenn ich das neue Schwert habe. Aber ernsthaft entrosten und beschichten kann man in dem 20mm Schlitz nicht. Da werde ich so gut es geht etwas kratzen und pinseln - und den Rest muss die Opferannode richten.
    Grüße Christoph
    Hees
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Hees »

    So, nun noch der Bericht, wie wir unseren Kiel von innen gemacht haben.
    Nach dem das Schwert ausgebaut war, haben wir mit allem was kratzt und schleift (und sich an einen Stiel binden läst) den losen Rost im Kielschlitz entfernt. Erstaunt war ich, dass da praktisch kein Bewuchs drin war, obwohl Schwert und Schlitz nie Antifouling gesehen haben. Dann entstaubt. Dann dreimal mit LightPrimer (Epoxiprimer von Hempel) beschichtet (langer Heizkörperpinsel und Rolle am langen Stiel und jede Schicht im anderen Farbton wegen der Kontrolle). Dann das Schwertfall gründlich eingefettet, zu zweit von oben und unten hin und her (erstaunlich wie viel leichter es sich anschließend hin und her ziehen ließ). Und als krönenden Abschluss das neue Edelstahlschwert eingesetzt.

    Man darf sich keinen Illusionen hin geben, eine echte Rostschutzbehandlung ist im Kielschlitz nicht möglich. Erstens kann man da innen nicht bis aufs blanke Metall entrosten, sondern ist froh, wenn wenigstens der lose Krümelrost ab ist. Und zweitens kann man nicht kontrollieren, ob man wirklich vollständig und lückenlos seine 300-400 mü Beschichtung aufbringt, sondern ist froh wenn drinnen überall neue Farbe zu erkennen ist.

    Den Rostschutz muss bei uns die Opferanode bringen. Die Beschichtung im Kielschlitz kann nur die freie Eisenoberfläche verringern - vollständig abkapseln geht nicht.
    Je geringer die freie Eisenfläche ist, desto besser kann die Anode den Rest schützen. Soweit unser Sanierungsansatzt. Außen am kiel ist dank Anode und Beschichtung seit zwei Jahren kein Rost zu sehen.

    Grüße Christoph
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    Gerard123
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Gerard123 »

    Hallo Christoph,
    das mit der Anode klingt gut, wo und wie hast du die denn angebracht?
    Gruß Gerard der im Frühjahr auch ans entrosten geht...
    Hees
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Hees »

    2015-02-22 027.JPG
    2015-02-22 027.JPG (41.86 KiB) 16063 mal betrachtet
    Die Annode ist hinten am Kiel angeschraubt. Zwei 6 mm Bohrungen durch den Kiel (da wo kein Schwertschlitz mehr ist ;) ) Edelstahlschrauben durch und Annode abschrauben (auf guten leitfähigen Kontakt achten).
    (Das Foto ist etwas älter, da waren wir bei der Osmosesanierung)
    Grisu
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Grisu »

    das ist meine Variante:
    Bild
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    Gerard123
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Gerard123 »

    Ja, es gibt immer mehrere Wege nach Rom.
    Aber danke. (es hängt wohl auch von der Form der Annode ab)
    Gruß
    Gerard
    Grisu
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Grisu »

    Hallo allerseits,

    nun noch ein weitere Erfahrung, das Ergebnis wird aber erst nach dem nächsten Auswassern abschließend zu sehen sein.
    So sah mein Kiel aus:
    Kiel (2)_768.jpg
    Kiel (2)_768.jpg (95.88 KiB) 15982 mal betrachtet
    Dann mit Schrubbscheibe blank machen:
    Kiel (4)_768.jpg
    Kiel (4)_768.jpg (86.34 KiB) 15978 mal betrachtet
    Man sieht schwarze Schlieren, die ums Verrecken nicht weg zu bekommen waren. Weder mit der Flex, noch mit Nitroverdünnung (der Lappen wird zwar schwarz, wird aber einfach nicht weniger).
    Erste Schicht Interprotect. Je Kielseite 77g Binder und 14,25g Härter (5,4:1 nach Gewicht) ist eine gute Menge:
    Kiel (5)_768.jpg
    Kiel (5)_768.jpg (90.9 KiB) 15982 mal betrachtet
    Erst eine Kielseite komplett schrubben, reinigen und streichen, dann die andere, damit sich zwischenzeitlich möglichst wenig Rost bilden kann. Danach werde ich noch ein bischen Spachteln (wenn ich noch Watertite übrig habe), dann wird gestrichen, bis die Dose leer ist.
    Dauer mit allem ca. 5h je Seite. Ächz!
    Euch auch viel Spaß beim Kielsanieren!
    Gruß
    Gert
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    Biba
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Biba »

    Hallo,

    ich wollte am Sonntag mein Schwert, welches sich nicht bewegt ausbauen.
    Ich also Radlader mit Palettengabel besorgt. Gurte hatte ich mir bereits neue bestellt. Beim Versuch die Varianta anzuheben schien mir die Gabel was kurz.
    So hatte ich die Befürchtung das die Bänder nach vorne wegrutschen können.

    Also vorhaben erst mal eingestellt.

    Wie seit ihr an das Schwert bzw. in den Schwertkasten, zb. zum entrosten gekommen. :?:

    Ein befreundeter Dachdecker hat einen Autokran, denke damit sollte es klappen oder gibt es einfachere Vorgehensweisen.

    Grüße Klaus
    kosarsegler
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

    Hallo Klaus,
    schau mal hier: https://www.varianta.org/forum/viewtopic.php?f=13&t=591
    Da habe ich es beschrieben und zwei Bilder eingestellt.
    Grob gesagt hebe ich den Slipwagen erst vorne an; unterbaue; hebe hinten; unterbaue; dann wieder vorne usw. bis die Höhe reicht. Dann unterbaue ich das Boot vor und hinter dem Kiel und lasse den Slipwagen wieder ab.
    Damals habe ich das mit dem Bugrad des Trailers gemacht, heute verwende ich einen einfachen hydraulischen Wagenheber.
    Gruß Walter
    dageflo
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von dageflo »

    Hallo zusammen,
    bin jetzt auch dabei meinen Kiel zu überarbeiten.
    In diesem Zuge habe ich die von meinem Bootsbauer dummerweise überlaminierte Fuge freigelegt und darunter ordentlich Rostansatz festgestellt. Da war es natürlich kein Wunder, dass die Grundierung auf dem Kiel schon nach 2 Saisons Blasen gebildet hat (s.o.).
    Viele Bereiche der Fuge scheinen noch in Ordnung. Um den vorderen Kielbolzen war aber ordentlich Rost und das Dichtmaterial war porös und braun eingefärbt (ungefähr so wie Teak-Holzstaub, siehe Fotos).
    Habe das poröse Material rausgekratzt und bin dabei bis zum inneren Hohlraum des Kiels (Schwertkasten) durchgedrungen. Das der Hohlraum des Kielkastens (ca. 2cm breit) bis ganz nach oben durchgeht hat mich erst überrascht. Das scheint aber normal zu sein und eher nicht tief durchgerostet.

    Hat jemand von Euch schon einmal einen abmontierten Varianta-Kiel gesehen und könnte mir bestätigen, dass der Hohlraum des Schwertkastens bis zur Kiel-Rumpfverbindung hochgeht?

    Zur Überarbeitung meines Kiels werde ich wohl wie folgt vorgehen:
    >> Fuge überall rundum ca. 5mm auskratzen, um auch in den nicht verrosteten Bereichen neu zu verfugen.
    >> Fuge, wo Rost erkennbar (braun und porös) komplett auskratzen bis zum (weißen) Fugenmaterial, was noch in Ordnung scheint.
    >> GFK-Rumpf im Bereich der Kielfuge anschleifen bzw. die dort sichtbare kupferfarbene (Antifouling)-Originalbeschichtung bis auf das Gelcoat abschleifen, um saubere Grundlage für anschließende Grundierung zu haben.
    >> Gesamten Kiel mit Schrubbscheibe und anschließend 40er Schleifscheibe per Flex von alten Anstrichen und wo vorhanden Rost befreien.
    >> Kiel im Fugenbereich mit Flex (dünne Trennscheibe passt gut rein) und so gut es geht von Rost befreien.
    >> Alles gut mit Aceton entfetten.
    >> GFK-R umpf im Kielbereich und gesamten Kiel direkt nach dem Entrosten mit VC Tar 2 (verwende ja VC17m) grundieren.
    >> evtl. Kiel spachteln (habe noch Tikal Epoxi Spachtel da)
    >> 3-4 Schichten VC Tar2 Grundierung aufbringen.
    >> Fuge mit MS Polymer Tikalflex contact 12 (auch noch vorhanden) neu ausfugen.
    >> 2 Schichten VC17m aufbringen.

    Meine Fragen:
    > Macht die oben beschriebene Vorgehensweise so Sinn?
    > Ist es sinnvoll mit den Kiel (blankes Metall) noch mit 80er Schleifpapier nachzubearbeiten? Viel feiner sollte es wohl nicht werden, sonst haftet die Grundierung wohl nicht mehr so gut.
    > Scheue mich davor die gesamte Fuge rauszukratzen und neu zu machen, da ich ja nicht an die Kielbolzen komme und somit nicht sichergehen kann, dass ich auch überall sauber verfugt bzw. grundiert habe. Seht ihr das anders?

    Schönen Abend
    Daniel
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    Fuerni
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Fuerni »

    Hallo,

    der Hohlraum geht definitiv bis oben durch.
    Anbei ein Bild meines Kiels, dieses Wochenende aufgenommen.

    Ich werde demnächst auch einen Beitrag verfassen warum ich den Kiel abmontiert habe und welche Erfahrungen sich daraus ergeben haben.

    Gruß
    Michael
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    dageflo
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von dageflo »

    Hallo Michael,
    vielen Dank für Deine Antwort und das super spannende Foto.

    Bin sehr gespannt, zu lesen, wie Dein Kielprojekt weitergeht.

    Könntest Du vielleicht die Maße posten, wo die Kielbolzen liegen?

    Vorderkante Kiel zu Kielbolzen vorne:
    Kielbolzen vorne zu Kielbolzen mitte:
    Kielbolzen mitte zu Kielbolzen hinten:
    Kielbolzen hinten zu Hinterkante Kiel (achtern):

    Dann weiß ich, wo ich beim Herausfräsen der Dichtmasse aufpassen muss. Nicht das ich versehentlich die Bolzen durchtrenne ;-).

    Den kompletten Kiel zu entfernen werde ich derzeit nicht schaffen. Nach Deinem Bericht kann ich mir aber gut vorstellen, bei der nächsten Rostbehandlung in 2-3 Jahren das Projekt anzugehen.

    Drücke Dir auf jeden Fall die Daumen!

    Beste Grüße
    Daniel
    Grisu
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Grisu »

    ... hat geschrieben:>> GFK-Rumpf im Bereich der Kielfuge anschleifen bzw. die dort sichtbare kupferfarbene (Antifouling)-Originalbeschichtung bis auf das Gelcoat abschleifen, um saubere Grundlage für anschließende Grundierung zu haben.
    Hallo Daniel,
    Altes Antifouling bekommst Du z.B. mit Owatrol Dilunett prima runter. Schleifen würde ich nur im Notfall, da das Gelcoat ganz schnell weggeschliffen ist. Polyester-GfK muss mit Gel- / Topcoat geschützt werden, da es keinen längeren Kontakt mit Wasser verträgt. Daher auch meine Frage von früher, die sich wieder stellt, was ist eigentlich rumpfseitig unter dem Laminat vom Bootsbauer; hat er aufs Gelcoat laminiert (was eigentlich nicht hält), oder dieses vorher entfernt? (Dann solltest Du da erst mal wieder neues Topcoat auftragen)
    Ich kann das hellgraue Zeug was da zu sehen ist, überhaupt nicht zuordnen.

    @Michael: Finde ich auch hochinteressant, bin gespannt auf mehr!

    Gruß
    Gert
    Fuerni
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    Re: Kiel entrosten, konservieren, pflegen: Erfahrungen gesuc

    Ungelesener Beitrag von Fuerni »

    Hallo Daniel,

    hier eine Zeichnung des Kiels mit dem Schlitz für das Schwert und der Position der Kielbolzen.
    Die Position, ab wo Kiel die volle Breite hat ist in der Zeichnung geschätzt, da ich dieses Maß nicht notiert habe.

    Gruß
    Michael
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