Fensterdichtung pflegen

Jack
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Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Jack »

Hi BootskameradInnen,

habe beim Putzen festgestellt, dass Wasser durch die Gummi-Fensterdichtungen tröpfelt. Der Vorbesitzer hat die Gummidichtungen mit Vaseline eingeschmiert, ich habe sie nun - wie man's bei alten Autos macht - mit Talkum eingerieben. Habe den Eindruck, dass dies nicht so optimal ist wg. dem Abdichten.

Wie pflegt Ihr die Fensterdichtungen?

Handbreit
Hans
Jodokus
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Jodokus »

Hallo hallo,

Die Dichtungen kann man mit Hirschhorntalg aus dem Autozubehör einreiben oder mit Glyzerin aus der Apotheke, mit dickflüssigem Siliconöl aus ebay oder mit Siliconöl aus der Sprühdose. Vaseline mit Talkum ist eine denkbar schleimige Angelegenheit. Es macht Sinn, die Scheiben auszubauen indem die Keder herausgelöst werden und mit einem nicht zu scharfen Schraubendreher die Dichtungen Stückchen für Stückchen über die Rahmenkante gehebelt wird. Das ist eine einfache nur etwas zeitaufwendige Art. Danach werden alle Nuten kräftig geschrubbt und dann mit den oben genannten Mittelchen eingerieben. Sollte die Sache danach nicht dicht sein, liegt es daran, dass die Dichtungen bereits in die Jahre gekommen und zu hart sind um sich fest an Scheiben und Rahmen anzulegen. dann hilft nur noch ein Neukauf. Da hilft dann das WWW, Adolf Rüegg, ein Gummifutzi- Technischer Handel- am Ort oder eine Apotheke bei Heiligenhafen.

Viel Erfolg
Jack
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Jack »

Hallo Bernd,

danke für die ausführliche Antwort, werde mir mal alles durch den Kopf gehen lassen und die für mich praktikabelste Lösung aussuchen. Da das Gummi schon recht spröde scheint werde ich über kurz oder lang nicht um einen Ausbau herum kommen, aber vielleicht kann ich das noch etwas schieben.

Nochmal danke und guten Wind
Hans
Jodokus
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Jodokus »

Noch ein hallo,

wenn Dir die Gummis bereits selbst spröde erscheinen, kannst Du Dir jede Pflegemühe sparen. Ich habe es seinerzeit auch versucht. Passiert ist dann folgendes:

Wie es sich gehört, wenn ich in die Ferien fahre, regnet es mindestens die ersten beiden Tage. Diesmal waren es die Nächte. Es regnete nicht nur, es schüttete. Und wir, wir lagen im Trockenen. bis nach einer Weile ein ganz kleines Tröpfchen, das so klein war, dass es den Namen eigentlich nicht verdient hätte, sich auf dem Gesicht meiner besseren Hälfte niederliess. Das Tröpfchen war wirklich so klein, dass sie nichts sagte. Das änderte sich recht bald als sich die Geschwister des kleinen Tröpfchens meldeten. Augenblicke später wusste ich nicht mehr, was heftiger war: Der Regen draussen oder das Gewitter drinnen. Wie es sich für einen treuen Gatterich gehört, tauschten wir die Seiten, was die Sache nicht besser machte, denn die Tröpfchen waren nun echte ausgewachsene Tropfen. Ich begann also in der Kajüte mit den wenigen Mitteln, die ich hatte, mein Fenster zu dichten. Und jeder meiner Versuche hatte Erfolg- für 5 Minuten- dann tropfte es weiter. Erst langsam, dann immer schneller. Ich krabbelte also nach draussen, es goss immer noch in Strömen und klebte den Bereich des Fensters, der undicht schien, kurzer Hand mit Panzerband zu. Mein Erfolg dauerte diesmal bereits eine Viertel Stunde an. Ich war auf dem richtigen Weg. Nach zwei weiteren "erfolgreichen Versuchen" riss ich alles wieder ab und klebte nun das ganze Fenster zu. Nun war der Erfolg perfekt, bis der Morgen graute und dann graute es meiner Frau. Sie sah nämlich mein Kunstwerk und frug etwas schnippisch:" Bleibt das jetzt die ganzen drei Wochen so?" Es blieb und mein Frauchen lotste mich daraufhin immer zielsicher in die hintersten Boxen in den Häfen und legte flugs "feuchte" Handtücher über das Fenster, damit niemand sähe, mit was für einer Kasperbude wir unterwegs waren. Es war trotz allem ein richtig schöner Urlaub bis auf einen Satz meiner Angetrauten, den sie irgendwann nur beiläufig erwähnte: "Das hättest du dir sparen können. Das wusstest du alles lange vorher."

Und sie hatte Recht

Oder?
Zuletzt geändert von Jodokus am Sa 26. Mai 2012, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Bodi
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Bodi »

Hallo Bernd,

deine Geschichte ist nicht nur unterhaltsam sondern auch treffend.
(Ich schiebe die Fensterarbeiten auch als vor mir her - denn: noch ist ja dicht ;) )
Nehmt das Leben nicht so ernst - da kommt eh keiner lebend raus!

http://mathilde.bootslog.de/a-es-wurde- ... rianta-65/
Jack
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Jack »

Hallo Bernd,

die Geschichte macht mir ja keinen Mut :( - unterhaltsam ist sie aber doch :) !

Da ich eigentlich nie im Boot übernachte werde ich doch mal eine Schmieraktion durchführen und wenn's regnet Handtücher unterlegen, damit die Matratzen nicht vergammeln - mal sehen wie's läuft. Ich hab' nämlich leider dieses Jahr vor Beginn meiner leider kurzen Sommer-Segelsaison keine Zeit mehr für aufwändigere Renovierungsarbeiten.

Anstatt Handbreit wünsche ich in diesem Zusammenhang also

trockene Nachtruhe!

Hans
Skyline2000
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Re: Fensterdichtung pflegen

Ungelesener Beitrag von Skyline2000 »

Hi, also für die Vorluksdichtung aus Moosgummi habe ich den Sonax-Autogummipflegestift aus meiner Garage mitgenommen - damit wird beim Auto das Anfrieren der Türen im Winter vermieden und auch Porösität. Klappt auch wunderbar auf dem Boot...
Grüße!!
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