Ruderblatt mit Auftrieb
Ruderblatt mit Auftrieb
Ich habe im letzten Winter das Ruderblatt saniert. Blasen auf dem Gelcoat entfernt, austrocknen lassen und neu beschichtet.
Von unten war das Ruderblatt aufgerissen. Das habe ich natürlich schön mit Glasfaser und Spachtel geschlossen.
Habe die Varianta erst seit August 2014, von daher fehlt mir die Erfahrung.
Mein Ruderblatt hat nun soviel Auftrieb, dass wenn das Sicherungsblech nicht sauber funktioniert, das Blatt aus der Lagerung gehoben wird.
Nun liest man in Beiträgen schon mal von einem Loch im Ruderblatt.
Was ist nun richtig? Ruderblatt mit Loch oder komplett geschlossen?
Gruß Frank
Von unten war das Ruderblatt aufgerissen. Das habe ich natürlich schön mit Glasfaser und Spachtel geschlossen.
Habe die Varianta erst seit August 2014, von daher fehlt mir die Erfahrung.
Mein Ruderblatt hat nun soviel Auftrieb, dass wenn das Sicherungsblech nicht sauber funktioniert, das Blatt aus der Lagerung gehoben wird.
Nun liest man in Beiträgen schon mal von einem Loch im Ruderblatt.
Was ist nun richtig? Ruderblatt mit Loch oder komplett geschlossen?
Gruß Frank
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Frank,
GfK verträgt keinen längeren Wasserkontakt, es gehört definitiv kein Loch ins Ruderblatt.
Wenn es ausgehoben wird, treibt es auch auf dem Wasser und versinkt nicht auf nimmerwiedersehen.
Das Sicherungsblech muss so gebogen werden, dass es das Blatt hält. Mit Ruderpinne ist der Auftrieb auch nicht mehr so groß.
Gruß
Gert
GfK verträgt keinen längeren Wasserkontakt, es gehört definitiv kein Loch ins Ruderblatt.
Wenn es ausgehoben wird, treibt es auch auf dem Wasser und versinkt nicht auf nimmerwiedersehen.
Das Sicherungsblech muss so gebogen werden, dass es das Blatt hält. Mit Ruderpinne ist der Auftrieb auch nicht mehr so groß.
Gruß
Gert
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Richtig scheint beides zu sein:
a) das Original scheint je eine Bohrung unten und oben zu haben; so zumindest meins. Es läuft langsam voll und ist dann relativ gewichtsneutral im Wasser.
b) Wenn ich ein trockenes, dichtes Ruderblatt hätte würde ich es auch so lassen. Denn gesund ist es meist nicht für das GfK. zumindest sollten keine offenen Fasern (z.B. durch eine nachträgliche Bohrung) Wasser saugen können.
Gruß Walter
a) das Original scheint je eine Bohrung unten und oben zu haben; so zumindest meins. Es läuft langsam voll und ist dann relativ gewichtsneutral im Wasser.
b) Wenn ich ein trockenes, dichtes Ruderblatt hätte würde ich es auch so lassen. Denn gesund ist es meist nicht für das GfK. zumindest sollten keine offenen Fasern (z.B. durch eine nachträgliche Bohrung) Wasser saugen können.
Gruß Walter
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Walter,
meines hat kein Loch und scheint mir Originalzustand zu sein.
Ein GfK Formteil wie ein Ruderblatt wird aus 2 Halbschalen zusammengeklebt. Die Formen werden zuerst mir Gelcoat ausgespritzt (welches im Fertigteil die wasserdichte Oberfläche darstellt), danach werden mit Polyesterharz und Glasgewebe mehrere Schichten des GfK aufgebracht. Verkleben kann man nur frisches GfK, es kann also im Inneren des Ruderblattes kein Gelcoat aufgebracht werden. Wozu auch, fragt sich der Hersteller, das Ding ist doch wasserdicht
Hätte Herr Dehler was gegen den Auftrieb unternehmen wollen, hätte er jetzt einfach ein paar Kilo Blei hineingepackt.
Wird Gelcoat beschädigt, so wird von allen Experten dringend angeraten, es schnellstens zu reparieren, da sonst Wasser in das GfK eindringt und dieses zerstört. Wenn reparieren gerade nicht geht, wenigstens einen Klebestreifen drüberkleben (das nur am Rande). Da scheint es fatal, durch Bohrungen absichtlich Wasser ins ungeschützte Innere des Ruderblattes zu lassen, wo es auf breiter Fläche sein Zerstörungswerk ausführen kann.
Auch ist die VA65 etwas hecklastig, ein wenig Auftrieb durch das Ruder schadet nicht.
Das alles kulminiert für mich in den Schluss, Deine Bohrungen sind nicht Original, sondern nachträglich von einem Vorbesitzer hineingebohrt, der eher ein Laie im Bootsbau ist.
Übrigens: Ich hatte in Holland mehrmal das Problem, dass das Blatt bei Grundberührungen ausgehoben wurde. Die ANWB Wasserkarten sind nämlich ungenau, das Wasser trübe, und der Schlickgrund ist auch gar nicht so schlimm, aussteigen und schieben .
Und das Ruderblatt geht einige cm tiefer als der Kiel, nicht eben schlau gemacht, leider. Daher habe ich meine Ruderlager umgebaut, ich stelle später mal ein Bild rein.
Gruß
Gert
meines hat kein Loch und scheint mir Originalzustand zu sein.
Ein GfK Formteil wie ein Ruderblatt wird aus 2 Halbschalen zusammengeklebt. Die Formen werden zuerst mir Gelcoat ausgespritzt (welches im Fertigteil die wasserdichte Oberfläche darstellt), danach werden mit Polyesterharz und Glasgewebe mehrere Schichten des GfK aufgebracht. Verkleben kann man nur frisches GfK, es kann also im Inneren des Ruderblattes kein Gelcoat aufgebracht werden. Wozu auch, fragt sich der Hersteller, das Ding ist doch wasserdicht
Hätte Herr Dehler was gegen den Auftrieb unternehmen wollen, hätte er jetzt einfach ein paar Kilo Blei hineingepackt.
Wird Gelcoat beschädigt, so wird von allen Experten dringend angeraten, es schnellstens zu reparieren, da sonst Wasser in das GfK eindringt und dieses zerstört. Wenn reparieren gerade nicht geht, wenigstens einen Klebestreifen drüberkleben (das nur am Rande). Da scheint es fatal, durch Bohrungen absichtlich Wasser ins ungeschützte Innere des Ruderblattes zu lassen, wo es auf breiter Fläche sein Zerstörungswerk ausführen kann.
Auch ist die VA65 etwas hecklastig, ein wenig Auftrieb durch das Ruder schadet nicht.
Das alles kulminiert für mich in den Schluss, Deine Bohrungen sind nicht Original, sondern nachträglich von einem Vorbesitzer hineingebohrt, der eher ein Laie im Bootsbau ist.
Übrigens: Ich hatte in Holland mehrmal das Problem, dass das Blatt bei Grundberührungen ausgehoben wurde. Die ANWB Wasserkarten sind nämlich ungenau, das Wasser trübe, und der Schlickgrund ist auch gar nicht so schlimm, aussteigen und schieben .
Und das Ruderblatt geht einige cm tiefer als der Kiel, nicht eben schlau gemacht, leider. Daher habe ich meine Ruderlager umgebaut, ich stelle später mal ein Bild rein.
Gruß
Gert
Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Mein Senf dazu: zum slippen muss das Ruder auch demontiert sein. Bei Einhängen über die Bordwand ist es sehr hilfreich dass das Ruder einen Auftrieb hat. Bei mir sind auch keine Bohrungen vorhanden und es ist dicht.
Johannes
Johannes
Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Gert,
mich würde mal interessieren wie deine Rudersicherung aussieht.
Gruß Frank
mich würde mal interessieren wie deine Rudersicherung aussieht.
Gruß Frank
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Aber gerne doch.
Um dem Auftrieb entgegenzuwirken schiebe ich nach dem Einhängen eine Druckfeder über den oberen Bolzen und schliesse das ab mit einem Federstecker als Anschlag.
Der untere Bolzen kann und muss etwas kürzer sein, damit das Blatt eingehängt werden kann.
Nachteil ist, wenn bei Rückwärtsfahrt das Ruderblatt aufsetzt, hebt es nicht aus, was Schäden verursachen kann (wie allerdings bei jeder größeren Yacht). Das nehme ich hin.
Achtung: Die Bolzen im Originalbeschlag sind extrem durabel eingelassen in die Gabel. Die da raus zu kriegen ist nicht jedem möglich.
Gruß
Gert
Ich habe die Bolzen durch längere ersetzt, nun kann das Ruderblatt soweit anheben, wie es tiefer als der Kiel eintaucht. Um dem Auftrieb entgegenzuwirken schiebe ich nach dem Einhängen eine Druckfeder über den oberen Bolzen und schliesse das ab mit einem Federstecker als Anschlag.
Der untere Bolzen kann und muss etwas kürzer sein, damit das Blatt eingehängt werden kann.
Nachteil ist, wenn bei Rückwärtsfahrt das Ruderblatt aufsetzt, hebt es nicht aus, was Schäden verursachen kann (wie allerdings bei jeder größeren Yacht). Das nehme ich hin.
Achtung: Die Bolzen im Originalbeschlag sind extrem durabel eingelassen in die Gabel. Die da raus zu kriegen ist nicht jedem möglich.
Gruß
Gert
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Gert, wie hast Du dein Ruder komplett dicht bekommen?
Bei uns war es an einigen Verschraubungen undicht, vor allem an den Ruderbeschlägen und an dem Pinnenbeschlag.
Ich such noch ne Idee die Verschraubungen der Ruderbeschläge dicht zu bekommen. Die umschliessen das Ruder so stramm das ich nicht weis da ein Dichtmittel ranzubekommen.
Der Rest ist einfach abzudichten.
Bei uns war es an einigen Verschraubungen undicht, vor allem an den Ruderbeschlägen und an dem Pinnenbeschlag.
Ich such noch ne Idee die Verschraubungen der Ruderbeschläge dicht zu bekommen. Die umschliessen das Ruder so stramm das ich nicht weis da ein Dichtmittel ranzubekommen.
Der Rest ist einfach abzudichten.
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Michael, gar nicht, meines war immer dicht. Die Gabeln der Ruderbeschläge kannst Du einfach ein wenig aufbiegen.... hat geschrieben:Gert, wie hast Du dein Ruder komplett dicht bekommen?
Bei uns war es an einigen Verschraubungen undicht, vor allem an den Ruderbeschlägen und an dem Pinnenbeschlag.
Ich such noch ne Idee die Verschraubungen der Ruderbeschläge dicht zu bekommen. Die umschliessen das Ruder so stramm das ich nicht weis da ein Dichtmittel ranzubekommen.
Der Rest ist einfach abzudichten.
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Das mit dem aufbiegen lass ich lieber. Die Gabeln bestehen bei uns aus Aluguss.
Mal sehen was mir da ev. noch zu einfällt.
Mal sehen was mir da ev. noch zu einfällt.
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hi Gert & Michael - also mein Ruderblatt war und ist auch schon immer dicht gewesen - keine Bohrungen oder dergl.
Grüße, Felix
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo zusammen,
wie weiter oben beschrieben hat mein Ruder drei Bohrungen (Eine in der Unterkante; eine am Versprung der Vorderkante und eine von oben im Kopf.) Durch sie läuft Wasser in den Hohlraum und das Ruder relativ gewichtsneutral im Wasser wird. Ich hänge es nach dem Segeln aus und lasse es lehrlaufen und trocknen. Beim Einhängen warte ich bis es weitgehend vollgelaufen ist, da ich es dann wesentlich leichter einhängen kann.
Ob eine Firma Blei verwendet wenn sie die gleiche Wirkung mit Wasser erreicht ist eine geradezu philosophische Diskussion. Sicher ist ein geschlossener Körper besser und scheint auch Originalzustand zu sein.
Da mein Ruder anfing an den Stößen im Bereich des Kopfes zu reißen, habe ich es in zwei Hälften getrennt. Es scheint von Innen mit einer Art Topcode gestrichen zu sein. Hölzer zur Verstärkung wurden einlamelliert. Das Brett im Kopf war völlig verfault; Wasser durch die Bohrung des Bolzens der Pinne und die obere kleine Bohrung. Die zwei anschließenden Leisten (je eine pro Halbschalen) waren weitgehend gesund. Sie waren vollständig über lamelliert und so gekapselt. An der Vorder' und der Unterkante im Unterwasserbereich war noch ein Streifen, vermutlich als Aussteifung bei Anstoß / Grundberührung. Beide völlig morsch. Das Laminat scheint noch fest zu sein.
Die mittleren Leisten wurden, ebenso wie die Stöße der Kanten, beim Zusammenfügen mit angedicktem Harz auf einander geklebt.
Bilder habe ich gemacht; finde sie aber z.Z. nicht.
Nun muß ich mich entscheiden, ob ich das Ruder dicht verklebe und auf die Vorteile des variablen Ballastes verzichte oder eine haltbare Lösung finde. Eine Idee ist ein Ausschwenken des fertigen Schwerts mit irgendetwas wasserfestem, das auch ohne Ablüften aushärtet. Also wie man Schokofiguren fertigt: Material reingießen, schwenken, das es sich überall verteilt und den Rest wieder rauslaufen lassen.
Auf jeden Fall will ich alle Bohrungen in Harz kapseln, so daß kein Wasser ans Holz kommt. Auf Rat eines Kunststoffbauers habe ich bei einem vorherigen Boot die Bereiche im Holzkern eines Sandwich-Laminats viel größer gebohrt ( min. 15 mm für eine spätere 5 mm Bohrung). Gefüllt habe ich sie mit Harz, den ich mit Baumwollflocken angedickt habe. Anschließend überlamelliert und nach dem Aushärten gebohrt. Der angedickte Harz schien die richtige Elastizität und Druckfestigkeit zum Anziehen der Schrauben zu haben. Nur das Treffen der vorbereiteten Bereiche war schwerer als erwartet.
Die Baumwollflocken haben entgegen meiner Bedenken kein Wasser gezogen; Ich habe es vorher mal mit einem Musterstück ausprobiert. Vermutlich saugen sie sich so voll Harz, das sie wasserfest werden.
Bei Gelegenheit Bilder und weiteres.
Gruß
Walter
wie weiter oben beschrieben hat mein Ruder drei Bohrungen (Eine in der Unterkante; eine am Versprung der Vorderkante und eine von oben im Kopf.) Durch sie läuft Wasser in den Hohlraum und das Ruder relativ gewichtsneutral im Wasser wird. Ich hänge es nach dem Segeln aus und lasse es lehrlaufen und trocknen. Beim Einhängen warte ich bis es weitgehend vollgelaufen ist, da ich es dann wesentlich leichter einhängen kann.
Ob eine Firma Blei verwendet wenn sie die gleiche Wirkung mit Wasser erreicht ist eine geradezu philosophische Diskussion. Sicher ist ein geschlossener Körper besser und scheint auch Originalzustand zu sein.
Da mein Ruder anfing an den Stößen im Bereich des Kopfes zu reißen, habe ich es in zwei Hälften getrennt. Es scheint von Innen mit einer Art Topcode gestrichen zu sein. Hölzer zur Verstärkung wurden einlamelliert. Das Brett im Kopf war völlig verfault; Wasser durch die Bohrung des Bolzens der Pinne und die obere kleine Bohrung. Die zwei anschließenden Leisten (je eine pro Halbschalen) waren weitgehend gesund. Sie waren vollständig über lamelliert und so gekapselt. An der Vorder' und der Unterkante im Unterwasserbereich war noch ein Streifen, vermutlich als Aussteifung bei Anstoß / Grundberührung. Beide völlig morsch. Das Laminat scheint noch fest zu sein.
Die mittleren Leisten wurden, ebenso wie die Stöße der Kanten, beim Zusammenfügen mit angedicktem Harz auf einander geklebt.
Bilder habe ich gemacht; finde sie aber z.Z. nicht.
Nun muß ich mich entscheiden, ob ich das Ruder dicht verklebe und auf die Vorteile des variablen Ballastes verzichte oder eine haltbare Lösung finde. Eine Idee ist ein Ausschwenken des fertigen Schwerts mit irgendetwas wasserfestem, das auch ohne Ablüften aushärtet. Also wie man Schokofiguren fertigt: Material reingießen, schwenken, das es sich überall verteilt und den Rest wieder rauslaufen lassen.
Auf jeden Fall will ich alle Bohrungen in Harz kapseln, so daß kein Wasser ans Holz kommt. Auf Rat eines Kunststoffbauers habe ich bei einem vorherigen Boot die Bereiche im Holzkern eines Sandwich-Laminats viel größer gebohrt ( min. 15 mm für eine spätere 5 mm Bohrung). Gefüllt habe ich sie mit Harz, den ich mit Baumwollflocken angedickt habe. Anschließend überlamelliert und nach dem Aushärten gebohrt. Der angedickte Harz schien die richtige Elastizität und Druckfestigkeit zum Anziehen der Schrauben zu haben. Nur das Treffen der vorbereiteten Bereiche war schwerer als erwartet.
Die Baumwollflocken haben entgegen meiner Bedenken kein Wasser gezogen; Ich habe es vorher mal mit einem Musterstück ausprobiert. Vermutlich saugen sie sich so voll Harz, das sie wasserfest werden.
Bei Gelegenheit Bilder und weiteres.
Gruß
Walter
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hier die versprochenen Bilder:
Als erstes habe ich das Ruderblatt ringsum eingesägt. Dabei hat der "Multimaster" mit einem Metallsägeblatt gut funktioniert. Das Holzblatt war sofort stumpf. Was ich mangels der dritten Hand nicht auf dem Bild darstellen konnte ist der Staubsauger, den ich immer dicht an den Schnitt gehalten habe. Dann staubt es kaum. Nun konnte ich erkennen, wo das Blatt noch verklebt war. Nach einem Versuch mit einer langen Säge bin ich auf das Blech gekommen. Das habe ich in der Lage wie dargestellt seitlich gefasst und runtergerammt. Es ließ sich nicht in der Mitte führen, so daß ich nur die Verklebung getrennt hätte. Eher im Gegenteil ist es schnell zur Seite ausgewichen und hat sich seinen Weg am Verstärkungsholz vorbei gesucht. Das Durchtrennen des Laminats (Kapselung des Holzes) ging auch leichter als vorher des angedickte Harzes. Hier sieht man die zwei Hälften und auch, wo das Blech beim Trennen von der Mitte abgewichen ist und das Laminat durchtrennt hat.
Als erstes habe ich das Ruderblatt ringsum eingesägt. Dabei hat der "Multimaster" mit einem Metallsägeblatt gut funktioniert. Das Holzblatt war sofort stumpf. Was ich mangels der dritten Hand nicht auf dem Bild darstellen konnte ist der Staubsauger, den ich immer dicht an den Schnitt gehalten habe. Dann staubt es kaum. Nun konnte ich erkennen, wo das Blatt noch verklebt war. Nach einem Versuch mit einer langen Säge bin ich auf das Blech gekommen. Das habe ich in der Lage wie dargestellt seitlich gefasst und runtergerammt. Es ließ sich nicht in der Mitte führen, so daß ich nur die Verklebung getrennt hätte. Eher im Gegenteil ist es schnell zur Seite ausgewichen und hat sich seinen Weg am Verstärkungsholz vorbei gesucht. Das Durchtrennen des Laminats (Kapselung des Holzes) ging auch leichter als vorher des angedickte Harzes. Hier sieht man die zwei Hälften und auch, wo das Blech beim Trennen von der Mitte abgewichen ist und das Laminat durchtrennt hat.
- Dateianhänge
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- Die zwei Halbschalen mit dem faulen Holz.
- 2015.10.18 Varianta-Ruder von innen (11) A.jpg (201.76 KiB) 16111 mal betrachtet
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hier das letzte Bild nach dem Entfernen des Holzes und des größten Teils des Befestigungs-Laminats.
Weiteres folgt
Waqlter
Nachzutragen bleibt noch das warscheinlich eine billigere Maschine auch gereicht hätte. Ich weiß nur ehrlich gesagt nicht die firmenneutrale Bezeichnung dieser Art Maschinen.Weiteres folgt
Waqlter
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Walter,
nützliche Beschreibung, wenn eine Sanierung nicht mehr zu vermeiden ist. Ich hoffe Du siehst mir nach, dass ich hier noch einmal abrate das Ruderblatt anzubohren.
Für einmal im Jahr tuts statt dem Fein auch das Bosch Multifunktionswerkzeug PMF 190, dass wird gerade im Preiskrieg zwischen Hornbach und Bauhaus für 77,-€ verschleudert. Auch bestens zum Rausschneiden der Innenverschalung geeignet.
Beim Bearbeiten von GfK wird u.A. Glasfaserstaub freigesetzt. Allen Unerfahrenen Lesern sei geraten, unbedingt Schutzmaßnahmen treffen. Haushaltsstaubsauger allein reicht nicht, der Staub wird damit erst richtig verwirbelt. Industriesauger, Staubschutzmaske, Schutzbrille, Handschuhe, am besten Wegwerfmontur, dass volle Programm.
Gruß
Gert
nützliche Beschreibung, wenn eine Sanierung nicht mehr zu vermeiden ist. Ich hoffe Du siehst mir nach, dass ich hier noch einmal abrate das Ruderblatt anzubohren.
Für einmal im Jahr tuts statt dem Fein auch das Bosch Multifunktionswerkzeug PMF 190, dass wird gerade im Preiskrieg zwischen Hornbach und Bauhaus für 77,-€ verschleudert. Auch bestens zum Rausschneiden der Innenverschalung geeignet.
Beim Bearbeiten von GfK wird u.A. Glasfaserstaub freigesetzt. Allen Unerfahrenen Lesern sei geraten, unbedingt Schutzmaßnahmen treffen. Haushaltsstaubsauger allein reicht nicht, der Staub wird damit erst richtig verwirbelt. Industriesauger, Staubschutzmaske, Schutzbrille, Handschuhe, am besten Wegwerfmontur, dass volle Programm.
Gruß
Gert
Zuletzt geändert von Grisu am So 8. Nov 2015, 19:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Danke Walter für die Beschreibung und dei Bilder. Hatte mich gerade gefragt, wie wohl das Ruder von innen aussieht. Mein Ruder sieht eigentlich noch stabil aus. Es lief aber nach 6 Jahren in einer Halle noch eine halbe Tasse bräunliche Brühe heraus, als ich es auf den Kopf gestellt habe. Bei mir sind keine Bohrungen, sondern ein offenes Nahtstück oberhalb der Wasserlinie die Ursache. Risse sehe ich niergens. Vielleicht laminier ich doch erst einmal doch nur den Riss zu?!
Gruß Winfried
Gruß Winfried
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Winfried,
bei mir kam auch immer braune Flüssigkeit raus. Nach dem Öffnen hat mich das Maß der Zerstörung, gerade im oberen Teil, tief beeindruckt. Andererseits scheint das dreidimensionale Laminat auch ohne das Holz noch recht steif zu sein. Du solltest unbedingt prüfen, ob es sich in den Bereichen, in denen Druck ausgeübt wird, nicht zusammendrücken lässt. Wenn das Ruderblatt nämlich nachgibt verformst Du es beim Anziehen der Schrauben der Ruderbeschläge und des Bolzens der Pinne. Dann reißt eine Verklebung direkt, ein gut überlamellierter Bereich wird zumindesten (unnötig) stark belastet. Ich hatte auch als erstes Symptom einen Riss an der Hinterkante des Ruderkopfes.
Den habe ich auf geschliffen und mit Epoxidharz verklebt. Trotz Klebepulver, das den ausgehärteten Harz elastischer machen soll, ist es beim Anziehen der Schrauben sofort gerissen und ich habe den Rest der Saison mit Riss und schlechten Gewissen überstanden.
Andererseits werden die Halbschalen beim Trennen und erst recht nach entfernen der einlamelliert Hölzer recht wabbelig. Ich kann noch nicht sagen, wie gut sich das Ruder verkleben lässt. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst eine Negativform zu erstellen. Man könnte z.B. das Ruder provisorisch in Form bringen und dann mit Frischhaltefolie möglichst glatt umwickeln. Auf diese Trennschicht könnte man dann Polyurethan-Schaum, wie er zum Abdichten von Fenstern verwand wird, aufspritzen und dann irgend eine alte Platte o.ä. als Rückgrat auflegen.
Ausgehärtet hätte man dann ein Sandwich: Platte - Schaum mit eingehülltem Ruderblatt - Platte.
Das müsste sich aufschneiden lassen und man hätte zwei Formen, die das Ganze beim Verkleben stützen. Der Schaum müsste den flächigen Druck beim Verkleben aushalten.
Habe ich mir aber erst nach dem Aufsägen meines Blatts überlegt und noch nie ausprobiert.
Als Unterfütterung an schlecht erreichbaren Stellen habe ich den Schaum schon mal genutzt. Man muß ihn nur hinterher entfernen, da er Wasser aufsaugt und hält, was Rott und Muff fördert.
Soweit erstmal.
Gruß Walter
bei mir kam auch immer braune Flüssigkeit raus. Nach dem Öffnen hat mich das Maß der Zerstörung, gerade im oberen Teil, tief beeindruckt. Andererseits scheint das dreidimensionale Laminat auch ohne das Holz noch recht steif zu sein. Du solltest unbedingt prüfen, ob es sich in den Bereichen, in denen Druck ausgeübt wird, nicht zusammendrücken lässt. Wenn das Ruderblatt nämlich nachgibt verformst Du es beim Anziehen der Schrauben der Ruderbeschläge und des Bolzens der Pinne. Dann reißt eine Verklebung direkt, ein gut überlamellierter Bereich wird zumindesten (unnötig) stark belastet. Ich hatte auch als erstes Symptom einen Riss an der Hinterkante des Ruderkopfes.
Den habe ich auf geschliffen und mit Epoxidharz verklebt. Trotz Klebepulver, das den ausgehärteten Harz elastischer machen soll, ist es beim Anziehen der Schrauben sofort gerissen und ich habe den Rest der Saison mit Riss und schlechten Gewissen überstanden.
Andererseits werden die Halbschalen beim Trennen und erst recht nach entfernen der einlamelliert Hölzer recht wabbelig. Ich kann noch nicht sagen, wie gut sich das Ruder verkleben lässt. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst eine Negativform zu erstellen. Man könnte z.B. das Ruder provisorisch in Form bringen und dann mit Frischhaltefolie möglichst glatt umwickeln. Auf diese Trennschicht könnte man dann Polyurethan-Schaum, wie er zum Abdichten von Fenstern verwand wird, aufspritzen und dann irgend eine alte Platte o.ä. als Rückgrat auflegen.
Ausgehärtet hätte man dann ein Sandwich: Platte - Schaum mit eingehülltem Ruderblatt - Platte.
Das müsste sich aufschneiden lassen und man hätte zwei Formen, die das Ganze beim Verkleben stützen. Der Schaum müsste den flächigen Druck beim Verkleben aushalten.
Habe ich mir aber erst nach dem Aufsägen meines Blatts überlegt und noch nie ausprobiert.
Als Unterfütterung an schlecht erreichbaren Stellen habe ich den Schaum schon mal genutzt. Man muß ihn nur hinterher entfernen, da er Wasser aufsaugt und hält, was Rott und Muff fördert.
Soweit erstmal.
Gruß Walter
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Walter, ich habe mir überlegt, dass ich erst einmal ( dank Deiner Bilder sehe ich ja, wo ich bohren muss) den Holzkern in cm-Schritten anbohre, um mir den Widerstand und das Bohrmehl anzusehen. Ich denke, dass ich dadurch einen ungefähren Eindruck bekomme, wie es mit dem Holz aussieht.
Gruß Winfried
Gruß Winfried
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Winfried,
mein Rat, prüf wie von Walter beschrieben durch äußeren Druck. Wenn das Ruderblatt keine weiteren Merkmale von Beschädigung aufweist, trockne es im Inneren durch Wärme und vielleicht eingeblasene Luft (wenn der Riss groß genug ist) und schliesse den Riss mit einem Spachtel Deiner Wahl.
Gruß
Gert
mein Rat, prüf wie von Walter beschrieben durch äußeren Druck. Wenn das Ruderblatt keine weiteren Merkmale von Beschädigung aufweist, trockne es im Inneren durch Wärme und vielleicht eingeblasene Luft (wenn der Riss groß genug ist) und schliesse den Riss mit einem Spachtel Deiner Wahl.
Gruß
Gert
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Zusammen.
Inzwischen bin ich mit der Ruderblatt-Sanierung ein Stück weiter. Das wichtigste zuerst:
Das Trennen der zwei Halbschale ohne vorher die Form abzunehmen war ein Fehler!
Ich habe beim Verkleben die Form nicht mehr hinbekommen. So stand ich vor der Frage, das Profil mit viel Spachtel wieder herzustellen oder ein gewisses Maß an Asymmetrie hinzunehmen. Ich habe einen Kompromiss gewählt.
Hier meine weiteren Arbeitsschritte:
1. Anfertigen von Holzleisten entsprechend den alten bzw. dem vorhandenen Platz. Zusätzlich habe ich die Ruderlager unterfüttert.
2. Ausbohren der Bereiche um die späteren Bohrungen und Schrauben. Ich habe für kleine Löcher (Ruderlager u. Schrauben der Aushebesicherung) 15 mm und um den Bolzen der Pinne 30 mm gebohrt.
3. Verkleben der mittleren Holzleisten mit angedicktem Harz. Hier hat sich das Fehlen einer Form gerächt. Um die Halbschalen später ordentlich zusammenfügen zu können dürfen sie nicht krumm mit den Leisten verklebt werden.
Ich habe die Leisten auf ein dickes Bett aus angedicktem Harz gelegt. Anschließend habe ich die Hälften aufeinander Gelegt und mit Paketklebeband aufeinander fixiert.
Zwischen die Leisten habe ich mit einem Stück beschichteter Spanplatte den Raum führ das spätere Laminat ausgeglichen und außerdem ein Verkleben der Hälften vermieden.
Anschließend das ganze hochkant auf die Hinterkante gestellt und Zwingen zwei gerade Balken von beiden Seiten parallel der Leisten fixiert. Oben, im Bereich des Kopfes, drücken so die Balken gegen das Ruder. Unten habe ich ein Holz von der Stärke des Ruderkopfes zwischen die Balken geklemmt und diese mit einer Zwinge zusammen gedrückt.
Nun konnte ich das Ruder mit Keilen gerade ausrichten und trocknen lassen. Leider habe ich von diesem Schritt kein Bild.
4. Hälften wieder trennen, störende Harzklumpen entfernen und die restlichen Klötze und Leisten eingekleben sowie eine Hohlkehle anspachteln. Bei dieser Gelegenheit habe ich die Bohrungen um die späteren Löcher mit angedicktem Harz verspachtelt und alles Holz mit Harz gestrichen.
5. Störende Knubbel entfernen und die mittleren Leisten mit einer Lage 300g-Glasgewebe überlaminieren. Trocknen lassen.
6. Hälften mit angedicktem Harz zusammenkleben. Dafür habe ich an allen Kontaktflächen und am Rand rundum reichlich angedickten Harz verwand. Die Hälften wie oben beschrieben fixiert und ausgerichtet. (Natürlich ohne die beschichtete Spannplatte als Trennlage.)
7. Kanten verspachtelt und die gesamte Oberfläche bis aufs Gelcode abgeschliffen.
8. Vorder’ und Hinterkante mit einer Lage 300g-Glasgewebe, Unterkante mit Glasfasermatte überlaminieren.
9. Fläche grob spachteln und mit Epoxydgrundierung streichen. Hierbei habe ich nur die Flächen geglättet und das neue Laminat abgedeckt. Um das Profil auf der einen Seite wieder herzustellen hätte ich viel Spachtel gebraucht. Durch zwei Bohrungen oben und unten habe ich Epoxyd-Grundierung in das Blatt gefüllt, durch Schwenken verteilt und wieder herauslaufen gelassen. Diese Öffnungen will ich vor dem Segeln verschließen. Allerdings kam die Grundierung auch an einer Bohrung für die Ruderaufhängung heraus. An dieser Undichtigkeit währe also auch Wasser eingedrungen.
Material:
Insgesamt habe ich 4 Dosen Polyesterharz, 1 m² 300g-Glasgewebe und eine Dose Epoxy-Grundierung gekauft. Baumwollflocken, Glasfaserflies und das Holz war (noch) vorhanden.
Werkzeug und Hilfsgerät:
Wie bereits vorher beschriebenen „Multimaster“ und Blechplatte zum Trennen des Ruders.
Standart-Werkzeug zur Harzverarbeitung (Gefäße, Spachtel, Waage, Gummihandschuhe usw.) und etwas rundes zum Formen der Hohlkehle, z.B. „Magnum“ Eisstiel oder Stück Wasserschlauch.
2 St. Balken, Unmassen Zwingen, Keile, Klötze,
Für das Spachteln lohnt sich ein breiter Spachtel (s.g. „Türenspachtel“: ca. 25 cm breiter flexibler Spachtel). Ich habe die grobe Form mit eine Holzleiste von 40 cm gezogen und dann mit den flexiblen Spachteln geglättet.
Geschliffen habe ich mit dem Winkelschleifer und 36er Papier (Abtrag und Aufrauen für Laminieren); Rotations-Schwingschleifer mit Papier zwischen 60 und 120er Körnung. Da der Harz und auch viele Lacke beim trockenen Schleifen kleben hat sich Schleifen mit möglichst grobem Papier bewährt. Nass-Schliff ist besser, habe ich wegen der offenen Glasfasern, dem rohen Holz und den Trockenzeiten nicht gemacht. Standart-Elektrogeräte fallen ebenfalls aus.
Wie bereits von Gert weiter oben erwähnt ist Arbeitsschutz wichtig. Ich habe Schutzbrille, (Fein-)Staubmaske, Gehörschutz und Gummihandschuhe (etwas dicker als die normalen Haushaltshandschuhe) verwand. Daneben habe ich Latex-Untersuchungshandschuhe und eine Hautschutzcreme genutzt.
Im Nachhinein empfiehlt es sich irgendwie die Form festzuhalten. Nach dem Trennen wurden die Halbschalen sehr instabil, so dass ich das Blatt nur mit Mühe gerade zusammengefügt bekam. Dabei habe ich einseitig das Profil „zerdrückt“.
Mir reicht das Ergebnis, beim nächsten Mal würde ich Schablonen oder eine Form wie weiter oben beschrieben abnehmen.
Inzwischen bin ich mit der Ruderblatt-Sanierung ein Stück weiter. Das wichtigste zuerst:
Das Trennen der zwei Halbschale ohne vorher die Form abzunehmen war ein Fehler!
Ich habe beim Verkleben die Form nicht mehr hinbekommen. So stand ich vor der Frage, das Profil mit viel Spachtel wieder herzustellen oder ein gewisses Maß an Asymmetrie hinzunehmen. Ich habe einen Kompromiss gewählt.
Hier meine weiteren Arbeitsschritte:
1. Anfertigen von Holzleisten entsprechend den alten bzw. dem vorhandenen Platz. Zusätzlich habe ich die Ruderlager unterfüttert.
2. Ausbohren der Bereiche um die späteren Bohrungen und Schrauben. Ich habe für kleine Löcher (Ruderlager u. Schrauben der Aushebesicherung) 15 mm und um den Bolzen der Pinne 30 mm gebohrt.
3. Verkleben der mittleren Holzleisten mit angedicktem Harz. Hier hat sich das Fehlen einer Form gerächt. Um die Halbschalen später ordentlich zusammenfügen zu können dürfen sie nicht krumm mit den Leisten verklebt werden.
Ich habe die Leisten auf ein dickes Bett aus angedicktem Harz gelegt. Anschließend habe ich die Hälften aufeinander Gelegt und mit Paketklebeband aufeinander fixiert.
Zwischen die Leisten habe ich mit einem Stück beschichteter Spanplatte den Raum führ das spätere Laminat ausgeglichen und außerdem ein Verkleben der Hälften vermieden.
Anschließend das ganze hochkant auf die Hinterkante gestellt und Zwingen zwei gerade Balken von beiden Seiten parallel der Leisten fixiert. Oben, im Bereich des Kopfes, drücken so die Balken gegen das Ruder. Unten habe ich ein Holz von der Stärke des Ruderkopfes zwischen die Balken geklemmt und diese mit einer Zwinge zusammen gedrückt.
Nun konnte ich das Ruder mit Keilen gerade ausrichten und trocknen lassen. Leider habe ich von diesem Schritt kein Bild.
4. Hälften wieder trennen, störende Harzklumpen entfernen und die restlichen Klötze und Leisten eingekleben sowie eine Hohlkehle anspachteln. Bei dieser Gelegenheit habe ich die Bohrungen um die späteren Löcher mit angedicktem Harz verspachtelt und alles Holz mit Harz gestrichen.
5. Störende Knubbel entfernen und die mittleren Leisten mit einer Lage 300g-Glasgewebe überlaminieren. Trocknen lassen.
6. Hälften mit angedicktem Harz zusammenkleben. Dafür habe ich an allen Kontaktflächen und am Rand rundum reichlich angedickten Harz verwand. Die Hälften wie oben beschrieben fixiert und ausgerichtet. (Natürlich ohne die beschichtete Spannplatte als Trennlage.)
7. Kanten verspachtelt und die gesamte Oberfläche bis aufs Gelcode abgeschliffen.
8. Vorder’ und Hinterkante mit einer Lage 300g-Glasgewebe, Unterkante mit Glasfasermatte überlaminieren.
9. Fläche grob spachteln und mit Epoxydgrundierung streichen. Hierbei habe ich nur die Flächen geglättet und das neue Laminat abgedeckt. Um das Profil auf der einen Seite wieder herzustellen hätte ich viel Spachtel gebraucht. Durch zwei Bohrungen oben und unten habe ich Epoxyd-Grundierung in das Blatt gefüllt, durch Schwenken verteilt und wieder herauslaufen gelassen. Diese Öffnungen will ich vor dem Segeln verschließen. Allerdings kam die Grundierung auch an einer Bohrung für die Ruderaufhängung heraus. An dieser Undichtigkeit währe also auch Wasser eingedrungen.
Material:
Insgesamt habe ich 4 Dosen Polyesterharz, 1 m² 300g-Glasgewebe und eine Dose Epoxy-Grundierung gekauft. Baumwollflocken, Glasfaserflies und das Holz war (noch) vorhanden.
Werkzeug und Hilfsgerät:
Wie bereits vorher beschriebenen „Multimaster“ und Blechplatte zum Trennen des Ruders.
Standart-Werkzeug zur Harzverarbeitung (Gefäße, Spachtel, Waage, Gummihandschuhe usw.) und etwas rundes zum Formen der Hohlkehle, z.B. „Magnum“ Eisstiel oder Stück Wasserschlauch.
2 St. Balken, Unmassen Zwingen, Keile, Klötze,
Für das Spachteln lohnt sich ein breiter Spachtel (s.g. „Türenspachtel“: ca. 25 cm breiter flexibler Spachtel). Ich habe die grobe Form mit eine Holzleiste von 40 cm gezogen und dann mit den flexiblen Spachteln geglättet.
Geschliffen habe ich mit dem Winkelschleifer und 36er Papier (Abtrag und Aufrauen für Laminieren); Rotations-Schwingschleifer mit Papier zwischen 60 und 120er Körnung. Da der Harz und auch viele Lacke beim trockenen Schleifen kleben hat sich Schleifen mit möglichst grobem Papier bewährt. Nass-Schliff ist besser, habe ich wegen der offenen Glasfasern, dem rohen Holz und den Trockenzeiten nicht gemacht. Standart-Elektrogeräte fallen ebenfalls aus.
Wie bereits von Gert weiter oben erwähnt ist Arbeitsschutz wichtig. Ich habe Schutzbrille, (Fein-)Staubmaske, Gehörschutz und Gummihandschuhe (etwas dicker als die normalen Haushaltshandschuhe) verwand. Daneben habe ich Latex-Untersuchungshandschuhe und eine Hautschutzcreme genutzt.
Im Nachhinein empfiehlt es sich irgendwie die Form festzuhalten. Nach dem Trennen wurden die Halbschalen sehr instabil, so dass ich das Blatt nur mit Mühe gerade zusammengefügt bekam. Dabei habe ich einseitig das Profil „zerdrückt“.
Mir reicht das Ergebnis, beim nächsten Mal würde ich Schablonen oder eine Form wie weiter oben beschrieben abnehmen.
- Dateianhänge
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- Verstärkungen mit angedicktem Harz
- Rep. Varianta-Ruder (22) A.jpg (101.96 KiB) 15811 mal betrachtet
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- Detail Versatz an der Vorderkante
- Rep. Varianta-Ruder (27) A.jpg (107.19 KiB) 15811 mal betrachtet
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- Grob gespachteltes Blatt; Vorder u. Hinterkante mit Galsgewebe, Unterkante mit Glasmatte
- Rep. Varianta-Ruder (28) A.jpg (100.36 KiB) 15811 mal betrachtet
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Um das Thema abzuschließen hier die letzten Arbeiten und eine Einschätzung nach der Erprobung bis zum heutigen Tag:
Ich habe bei der Montage der Beschläge die Bohrungen mit Sikaflex abgedichtet. Die obere und untere Bohrung hatte ich schon für das Ausschwenken mit Epoxy-Grundierung durch Eindrehen von Gewindeschrauben vorübergehend verschlossen. Diese Schrauben habe ich nun nach dem Trocknen wieder eingedreht und dabei ebenfalls mit Sika abgedichtet.
So konnte ich das Ruderblatt dicht verschlossen auszuprobieren und behalte die Option ggF. die Bohrungen zu öffnen. Das GfK ist rundum mit Epoxy geschützt, sollte Wasser unbeabsichtigt eindringen kann ich es wieder ablassen und sollte das Einhängen wegen eines zu großen Auftriebs schlecht klappen kann ich zu meiner vorherigen Variante mit einem "gefluteten" Ruderblatt zurückkehren.
Es hat sich herausgestellt, daß ich mit dem dichten Ruderblatt gut zurechtkomme. Der Auftrieb scheint mir geringer als vorher. Da habe ich immer einige Zeit gewartet, bis so viel Wasser ins Ruderblatt gelaufen war, das ich es leichter einhängen konnte. Ich habe das Blatt aber leider weder vorher noch jetzt gewogen.
Die Verklebungen, Laminate, Spachtelstellen und Lackschichten halten. Von dem leicht asymmetrischen, nicht mehr optimalen Profil merke ich keine Nachteile.
Im Ganzen bin ich zufrieden mit dem Ergebnis.
Zwei Punkte, ich anders machen würde bzw. vorher überdenken:
- Vor dem "Zerlegen" des Blatts auf jeden Fall die Form abnehmen. Sei es mit einer Negativ-Form wie oben beschrieben oder mit Streifen, die in regelmäßigen Abständen das Profil erfassen, sei mal dahin gestellt.
- Gewicht bei der Restaurierung sparen: Mein Blatt scheint schwerer geworden zu sein. Zum Teil habe ich das bewußt in Kauf genommen, zum Teil habe ich das Mehrgewicht unterschätzt. Es summiert sich halt: mehr und recht schweres Holz; etwas dickeres Laminat über das Holz; den Stoß der zwei Halbschalen einmal gesamt und die Kanten unter Wasser noch ein zweites Mal zum Schutz gegen Grundberührung überlaminiert; im Ganzen ein etwas höherer Harzanteil im GfK; Spachtel und Lack.
Soweit erstmal die Beschreibung dieses Projekts. Bei Fragen könnt Ihr Euch gerne melden.
Walter
Ich habe bei der Montage der Beschläge die Bohrungen mit Sikaflex abgedichtet. Die obere und untere Bohrung hatte ich schon für das Ausschwenken mit Epoxy-Grundierung durch Eindrehen von Gewindeschrauben vorübergehend verschlossen. Diese Schrauben habe ich nun nach dem Trocknen wieder eingedreht und dabei ebenfalls mit Sika abgedichtet.
So konnte ich das Ruderblatt dicht verschlossen auszuprobieren und behalte die Option ggF. die Bohrungen zu öffnen. Das GfK ist rundum mit Epoxy geschützt, sollte Wasser unbeabsichtigt eindringen kann ich es wieder ablassen und sollte das Einhängen wegen eines zu großen Auftriebs schlecht klappen kann ich zu meiner vorherigen Variante mit einem "gefluteten" Ruderblatt zurückkehren.
Es hat sich herausgestellt, daß ich mit dem dichten Ruderblatt gut zurechtkomme. Der Auftrieb scheint mir geringer als vorher. Da habe ich immer einige Zeit gewartet, bis so viel Wasser ins Ruderblatt gelaufen war, das ich es leichter einhängen konnte. Ich habe das Blatt aber leider weder vorher noch jetzt gewogen.
Die Verklebungen, Laminate, Spachtelstellen und Lackschichten halten. Von dem leicht asymmetrischen, nicht mehr optimalen Profil merke ich keine Nachteile.
Im Ganzen bin ich zufrieden mit dem Ergebnis.
Zwei Punkte, ich anders machen würde bzw. vorher überdenken:
- Vor dem "Zerlegen" des Blatts auf jeden Fall die Form abnehmen. Sei es mit einer Negativ-Form wie oben beschrieben oder mit Streifen, die in regelmäßigen Abständen das Profil erfassen, sei mal dahin gestellt.
- Gewicht bei der Restaurierung sparen: Mein Blatt scheint schwerer geworden zu sein. Zum Teil habe ich das bewußt in Kauf genommen, zum Teil habe ich das Mehrgewicht unterschätzt. Es summiert sich halt: mehr und recht schweres Holz; etwas dickeres Laminat über das Holz; den Stoß der zwei Halbschalen einmal gesamt und die Kanten unter Wasser noch ein zweites Mal zum Schutz gegen Grundberührung überlaminiert; im Ganzen ein etwas höherer Harzanteil im GfK; Spachtel und Lack.
Soweit erstmal die Beschreibung dieses Projekts. Bei Fragen könnt Ihr Euch gerne melden.
Walter
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Der Beitrag ist schon ziemlich alt, aber immer noch interessant, besonders wegen der Bilder.
Ich möchte nachtragen, dass in meinem Ruderblatt Schaum war. Vom Werk aus.
Vermutlich kann der Innenaufbau, je nach Bj, variieren.
Osmose im Ruderblatt und die Sanierung ich bei beiden 65ern gemacht.
Wassereintritt im Ruder Kopf kennen meine Boote nicht. Vielleicht weil ich immer gut geschmiert habe.
Lg
VA3715
VA3495
Ich möchte nachtragen, dass in meinem Ruderblatt Schaum war. Vom Werk aus.
Vermutlich kann der Innenaufbau, je nach Bj, variieren.
Osmose im Ruderblatt und die Sanierung ich bei beiden 65ern gemacht.
Wassereintritt im Ruder Kopf kennen meine Boote nicht. Vielleicht weil ich immer gut geschmiert habe.
Lg
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Re: Ruderblatt mit Auftrieb
Hallo Claudia,
erstmal vielen Dank für den Beitrag. Es ist sicher wichtig zu wissen bei welchen Teilen es unterschiedliche Varianten gibt.
Anscheinend ist der Aufbau des Ruders ähnlich wie die Innenschalen im Laufe der Zeit verändert worden. Ich habe mit Segel-Nr. 1366 (Auslieferung 8/72) anscheinend ein "frühes Exemplar" der 65er. Daher anscheinend das Holz im Ruder und die reinen GfK-Innenschalen.
Das oder es ist ein "Ersatzteil" von einem älteren Boot verwand worden.
Gruß Walter
erstmal vielen Dank für den Beitrag. Es ist sicher wichtig zu wissen bei welchen Teilen es unterschiedliche Varianten gibt.
Anscheinend ist der Aufbau des Ruders ähnlich wie die Innenschalen im Laufe der Zeit verändert worden. Ich habe mit Segel-Nr. 1366 (Auslieferung 8/72) anscheinend ein "frühes Exemplar" der 65er. Daher anscheinend das Holz im Ruder und die reinen GfK-Innenschalen.
Das oder es ist ein "Ersatzteil" von einem älteren Boot verwand worden.
Gruß Walter