Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
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Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo, bin gerade dabei, das alte Antifouling, (von dem ich nicht weiß, was es ist) runterzuholen und einen komplett neuen Aufbau mit VCTar2 und VC17m herzustellen. Mit dem Ruder habe ich angefangen: altes Antifouling (kupferfarben) mit Interstrip AF und anschließend Aceton abgebeizt. Nun bin ich auf eine weiße Schicht gestoßen, die an einigen Stellen abgeplatzt ist. Darunter schaut eine hellbraune Fläche hervor (siehe Foto).
Nun bin ich mir unsicher, wie weiter zu verfahren ist. Was könnte die weiße, harte Schicht sein? Ist das Gelcoat? Sie ist resistent gegen Aceton. Meine Idee wäre, sie vollständig abzuschleifen bis auf den hellbraunen Untergrund. Danach auf diesem Untergrund mit VCTar2 neuen Aufbau beginnen. Was denkt ihr?
Handbreit!
Peter.
Nun bin ich mir unsicher, wie weiter zu verfahren ist. Was könnte die weiße, harte Schicht sein? Ist das Gelcoat? Sie ist resistent gegen Aceton. Meine Idee wäre, sie vollständig abzuschleifen bis auf den hellbraunen Untergrund. Danach auf diesem Untergrund mit VCTar2 neuen Aufbau beginnen. Was denkt ihr?
Handbreit!
Peter.
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Peter,
evtl. hilft Dir die Doku zu Reparatur meines Ruderblattes weiter:
viewtopic.php?p=11262#p11262
Viele Grüße
rw
evtl. hilft Dir die Doku zu Reparatur meines Ruderblattes weiter:
viewtopic.php?p=11262#p11262
Viele Grüße
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Peter,
normalerweise ist das das Original Gelcoat.
Da nach Jahrzehnten verschiedener Eigner aber alles möglich ist, welche Farbe hat denn der Rumpf? Oder das Ruderblatt über der Wasserlinie?
Im Folgenden nehmen ich an, es sei Gelocat:
Abschleifen würde nicht. Mit einer scharfen Klinge / Schnitzmesser alles Lose wegsprengen.
Wenn das mehr als 3-5cm werden, melde dich noch mal.
Dann mit 180er Papier anschleifen und vom Staub reinigen.
Jetzt hast du 3 Möglichkeiten:
- Spachteln mit Watertite
- Reparatur-Gelcoat, z.B. Yachtcare
- direkt VCTar auftragen (gibt natürlich häßliche Kanten, da wo das Gelcoat noch vorhanden ist)
Ruf mal die Hotline von International an, ich hoffe, die sind heute auch noch so kompetent und auskunftfreudig wie früher.
Frage, ob du VCTar direkt auf Polyester-Laminat auftragen kannst (Gelshield200 z.B. geht nicht), und was sie von Styrolreduziertem Reparatur-Gelcoat halten.
Viel Erfolg!
Gruß
Gert
normalerweise ist das das Original Gelcoat.
Da nach Jahrzehnten verschiedener Eigner aber alles möglich ist, welche Farbe hat denn der Rumpf? Oder das Ruderblatt über der Wasserlinie?
Im Folgenden nehmen ich an, es sei Gelocat:
Abschleifen würde nicht. Mit einer scharfen Klinge / Schnitzmesser alles Lose wegsprengen.
Wenn das mehr als 3-5cm werden, melde dich noch mal.
Dann mit 180er Papier anschleifen und vom Staub reinigen.
Jetzt hast du 3 Möglichkeiten:
- Spachteln mit Watertite
- Reparatur-Gelcoat, z.B. Yachtcare
- direkt VCTar auftragen (gibt natürlich häßliche Kanten, da wo das Gelcoat noch vorhanden ist)
Ruf mal die Hotline von International an, ich hoffe, die sind heute auch noch so kompetent und auskunftfreudig wie früher.
Frage, ob du VCTar direkt auf Polyester-Laminat auftragen kannst (Gelshield200 z.B. geht nicht), und was sie von Styrolreduziertem Reparatur-Gelcoat halten.
Viel Erfolg!
Gruß
Gert
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Reiner und Gert,
vielen Dank für die superhilfreichen Tipps! Werde die abgeplatzen Gelcoat-Stellen nun mit Watertite spachteln, anschließend alles schleifen und danach 6 Schichten VCTar sowie 3 Schichten VC17m aufbringen.
Bin schon gespannt, welche Überraschungen mich dann beim Rumpf erwarten ...
Beste Grüße!
Peter.
vielen Dank für die superhilfreichen Tipps! Werde die abgeplatzen Gelcoat-Stellen nun mit Watertite spachteln, anschließend alles schleifen und danach 6 Schichten VCTar sowie 3 Schichten VC17m aufbringen.
Bin schon gespannt, welche Überraschungen mich dann beim Rumpf erwarten ...
Beste Grüße!
Peter.
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
So, aktueller Stand: Beim Anschleifen der weißen Schicht, von der ich angenommen hatte, dass es Gelcoat ist, sind mir Haarrisse an den Flanken des Ruders aufgefallen, also habe ich weitergeschliffen. Unter dieser weißen Schicht kam eine braune und darunter eine rote, als letztes wieder eine weiße. Dann war die Rotex nicht mehr zu stoppen und hat vor lauter Eifer teilweise das Gewebe freigelegt. Diese Stellen habe ich jetzt mit einer Schicht Epoxydharz getränkt bzw. versiegelt. Würde nun alles mit 240er-Körnung planschleifen und dann mit dem neuen Schichtenaufbau beginnen.
Eine andere Variante wäre, bei dieser Gelegenheit das Unterwasserruder noch mit ein paar zusätzlichen Gewebeschichten zu stabilisieren, zumal sich das Blatt in der Mittel eindrücken lässt, also nicht starr ist. Es sind auch irgendwelche losen Teile im Innern, die bei Bewegung klappern (verrottetes Holz?) - - - Nach dem letzten Auswassern ist Wasser aus den Pinnen-Bohrungen gelaufen ...
Hier noch zwei Bilder,
Beste Grüße!
Peter.
Eine andere Variante wäre, bei dieser Gelegenheit das Unterwasserruder noch mit ein paar zusätzlichen Gewebeschichten zu stabilisieren, zumal sich das Blatt in der Mittel eindrücken lässt, also nicht starr ist. Es sind auch irgendwelche losen Teile im Innern, die bei Bewegung klappern (verrottetes Holz?) - - - Nach dem letzten Auswassern ist Wasser aus den Pinnen-Bohrungen gelaufen ...
Hier noch zwei Bilder,
Beste Grüße!
Peter.
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Peter,
hier ein Link zu einem Beitrag, der unter anderem Bilder meines geöffneen Ruders enthält. Da kann man die Verstärkungshölzer ganz gut sehen. Ich war etwas erschrocken, wie viel Rott und wie wenig soliedes Holz bei mir zum Vorschein kam.
Gruß Walter
viewtopic.php?f=8&t=2295&p=8366&hilit=h ... latt#p8366
hier ein Link zu einem Beitrag, der unter anderem Bilder meines geöffneen Ruders enthält. Da kann man die Verstärkungshölzer ganz gut sehen. Ich war etwas erschrocken, wie viel Rott und wie wenig soliedes Holz bei mir zum Vorschein kam.
Gruß Walter
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Walter,
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Da weiß ich nun, was bei meinem Ruderinnenleben rasselt und klappert. Hat es dann überhaupt Sinn, das Ruder im Unterwasserbereich außen mit Gewebe zu verstärken oder bleibt nur als Alternative Aufsägen und das Holz erneuern?
Schönen Abend noch!
Peter.
vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Da weiß ich nun, was bei meinem Ruderinnenleben rasselt und klappert. Hat es dann überhaupt Sinn, das Ruder im Unterwasserbereich außen mit Gewebe zu verstärken oder bleibt nur als Alternative Aufsägen und das Holz erneuern?
Schönen Abend noch!
Peter.
Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
verschrotten und neues Ruderblatt
horst
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Peter,
wie Gerd so schön sagt: 'Hängt davon ab." (Zeit, Geld, Fähigkeiten)
Grundsätzlich müsste ein Verstärken von außen auch gehen.
Zum Einen ist ein Hohlkörper gegenüber einem massiven Körper bei gleichem Gewicht steifer. Also ist das Ruder durch die zwei Schalen schon recht steif. Auch die GfK-Umhüllungen der Holzleisten bilden Versteifungen, auch wenn die Holzverstärkungen nichts mehr halten.
Zum Anderen kommt es meines Erachtens eher auf die feste Verbindung der Schalen an. Ob man stellenweise die Flächen eindrücken kann halte ich für unerheblich. Das Ruder darf sich nicht stark biegen oder gar knicken.
Meiner Ansicht nach ist grundsätzlich eine Generalsanierung das ordentlichste. Wichtig ist wie geschrieben, daß man sich die Form vorher abnimmt. Die zwei Halbschalen werden nach dem Trennen und Entfernen der Verstärkungen wabbelich. Die Arbeiten sind meines Erachtens so mittel anspruchsvoll. Du solltest schon mal mit Holz und GfK gearbeitet haben.
Das Öffnen würde ich aber aus einem weiteren Grund empfehlen:
Verfaultes Holz wirkt wie ein Schwamm. Die gebundene Feuchtigkeit bringt Gewicht ohne Nutzen und belastet das GfK dauernd mit Feuchtigkeit. Wenn Du eh schon Feuchteschäden im Laminat hast ist das Mist. Ein Trocknen ist nur theoretisch machbar. Alle Kammern anzubohren und zu durchlüften ist unendlich zeit' und arbeitsaufwändig bei fragwürdigem Erfolg. Da ist die Generalsanierung kaum noch viel aufwändiger bei besserem Ergebnis.
Gruß Walter
wie Gerd so schön sagt: 'Hängt davon ab." (Zeit, Geld, Fähigkeiten)
Grundsätzlich müsste ein Verstärken von außen auch gehen.
Zum Einen ist ein Hohlkörper gegenüber einem massiven Körper bei gleichem Gewicht steifer. Also ist das Ruder durch die zwei Schalen schon recht steif. Auch die GfK-Umhüllungen der Holzleisten bilden Versteifungen, auch wenn die Holzverstärkungen nichts mehr halten.
Zum Anderen kommt es meines Erachtens eher auf die feste Verbindung der Schalen an. Ob man stellenweise die Flächen eindrücken kann halte ich für unerheblich. Das Ruder darf sich nicht stark biegen oder gar knicken.
Meiner Ansicht nach ist grundsätzlich eine Generalsanierung das ordentlichste. Wichtig ist wie geschrieben, daß man sich die Form vorher abnimmt. Die zwei Halbschalen werden nach dem Trennen und Entfernen der Verstärkungen wabbelich. Die Arbeiten sind meines Erachtens so mittel anspruchsvoll. Du solltest schon mal mit Holz und GfK gearbeitet haben.
Das Öffnen würde ich aber aus einem weiteren Grund empfehlen:
Verfaultes Holz wirkt wie ein Schwamm. Die gebundene Feuchtigkeit bringt Gewicht ohne Nutzen und belastet das GfK dauernd mit Feuchtigkeit. Wenn Du eh schon Feuchteschäden im Laminat hast ist das Mist. Ein Trocknen ist nur theoretisch machbar. Alle Kammern anzubohren und zu durchlüften ist unendlich zeit' und arbeitsaufwändig bei fragwürdigem Erfolg. Da ist die Generalsanierung kaum noch viel aufwändiger bei besserem Ergebnis.
Gruß Walter
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Walter,
was hältst du nach deiner intensiven Erfahrung davon, eine Sanierung in der Art einer Sandwich-Sanierung anzugehen?
D.h., nicht die beiden Halbschalen zu trennen, sondern in ca. 4cm Abstand zum Rand auf einer Seite einen flachen "Deckel" abzunehmen, jetzt das Innere vollständig neu aufzubauen, und am Ende den "Deckel" wieder aufzukleben?
Gruß
Gert
was hältst du nach deiner intensiven Erfahrung davon, eine Sanierung in der Art einer Sandwich-Sanierung anzugehen?
D.h., nicht die beiden Halbschalen zu trennen, sondern in ca. 4cm Abstand zum Rand auf einer Seite einen flachen "Deckel" abzunehmen, jetzt das Innere vollständig neu aufzubauen, und am Ende den "Deckel" wieder aufzukleben?
Gruß
Gert
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Gerd,
wenn ich Dich recht verstehe meinst Du von einer Seite einschneiden wie eingezeichnet.
Grundsätzlich müsste das gehen. Ich glaube aber, daß die Nachteile gegenüber den Vorteilen überwiegen.
Zum Verständnis:
Das Bild zeigt eine Halbschale mit den Verstärkungen vor dem Laminieren.
Das Ruder scheint aus zwei Halbschale zu bestehen, in die je eine Hauptverstärkung (im Bild die lange Leiste in der Mitte) eingeklebt und mit GfK anlameliert wurde. Beim Verkleben der Schalen wurden die zwei Verstärkungen mit angedicktem Harz verklebt.
Die restlichen Leisten sind nur einzeln und nicht zusätzlich umschlossen. Sie scheinen eher der Arbeitshilfe beim Zusammenbau (im Bild die rötlichen Leisten) und der Unterfütterung der auf Druck belasteten Bereiche zu dienen. (Im Bild die Stellen, an denen ich für die Schrauben der Ruderbeschläge und der Pinnen-Achse das Holz übergroß ausgebohrt habe.)
Nach dem Einschneiden wird der "Deckel" also vermutlich noch mittig festgeklebt sein. Das Holz wird entweder verfault oder zu mindesten vom GfK abgelöst sein. Aber das Laminat, das die Verstärkungen im Inneren umschließt wird recht fest miteinander verbunden sein. Also muß man den Deckel irgendwie vorsichtig abschälen. Das Entfernen der ganzen Hilfsleisten in den Rändern,Einpassen der neuen Leisten und Vorbereiten der Flächen für das anschließende Einkleben stelle ich mir recht fummlig vor.
Das Anpassen der mittleren Verstärkungsleiste müsste einfacher sein, dar nicht zwei Leisten mit Umhüllung aufeinander geklebt die Dicke der Ruderblatts ergeben müssen. Anschließend müsste der Sägeschnitt gewissenhaft zulameliert werden. Also umlaufend unterfüttert, so daß der Deckel flächig gleich mit dem Rand bleibt. Dann angeschäftet (beidseits stark angeschrägt) und fachmännisch laminiert. Das erscheint mir anspruchsvoller als über die Kante zu lamelieren. Außerdem kann auf den Kanten leicht dicker gearbeitet werden, so daß bei dieser Gelegenheit auch die Unter' und Vorderkante verstärkt werden kann.
Vor allem werte ich die Ummantelung der mittleren Leiste mit GfK als großen Aussteifung.
Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen Verständlich beschreiben. Wenn ich dazu komme mache ich mal eine Handskizze eines Horizontalschnitts (im Bild blau A - A) , so daß man die Struktur, die mir so wichtig ist, erkennen kann.
Gruß Walter
wenn ich Dich recht verstehe meinst Du von einer Seite einschneiden wie eingezeichnet.
Grundsätzlich müsste das gehen. Ich glaube aber, daß die Nachteile gegenüber den Vorteilen überwiegen.
Zum Verständnis:
Das Bild zeigt eine Halbschale mit den Verstärkungen vor dem Laminieren.
Das Ruder scheint aus zwei Halbschale zu bestehen, in die je eine Hauptverstärkung (im Bild die lange Leiste in der Mitte) eingeklebt und mit GfK anlameliert wurde. Beim Verkleben der Schalen wurden die zwei Verstärkungen mit angedicktem Harz verklebt.
Die restlichen Leisten sind nur einzeln und nicht zusätzlich umschlossen. Sie scheinen eher der Arbeitshilfe beim Zusammenbau (im Bild die rötlichen Leisten) und der Unterfütterung der auf Druck belasteten Bereiche zu dienen. (Im Bild die Stellen, an denen ich für die Schrauben der Ruderbeschläge und der Pinnen-Achse das Holz übergroß ausgebohrt habe.)
Nach dem Einschneiden wird der "Deckel" also vermutlich noch mittig festgeklebt sein. Das Holz wird entweder verfault oder zu mindesten vom GfK abgelöst sein. Aber das Laminat, das die Verstärkungen im Inneren umschließt wird recht fest miteinander verbunden sein. Also muß man den Deckel irgendwie vorsichtig abschälen. Das Entfernen der ganzen Hilfsleisten in den Rändern,Einpassen der neuen Leisten und Vorbereiten der Flächen für das anschließende Einkleben stelle ich mir recht fummlig vor.
Das Anpassen der mittleren Verstärkungsleiste müsste einfacher sein, dar nicht zwei Leisten mit Umhüllung aufeinander geklebt die Dicke der Ruderblatts ergeben müssen. Anschließend müsste der Sägeschnitt gewissenhaft zulameliert werden. Also umlaufend unterfüttert, so daß der Deckel flächig gleich mit dem Rand bleibt. Dann angeschäftet (beidseits stark angeschrägt) und fachmännisch laminiert. Das erscheint mir anspruchsvoller als über die Kante zu lamelieren. Außerdem kann auf den Kanten leicht dicker gearbeitet werden, so daß bei dieser Gelegenheit auch die Unter' und Vorderkante verstärkt werden kann.
Vor allem werte ich die Ummantelung der mittleren Leiste mit GfK als großen Aussteifung.
Ich hoffe, ich konnte es einigermaßen Verständlich beschreiben. Wenn ich dazu komme mache ich mal eine Handskizze eines Horizontalschnitts (im Bild blau A - A) , so daß man die Struktur, die mir so wichtig ist, erkennen kann.
Gruß Walter
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Danke Dir, Walter!
Genau so habe ich es gemeint. Deine Beschreibung scheint mir auch gut verständlich.
Ich denke, Du meinst, das Zusammenfügen am Rand ist einfacher, als auf der Fläche, da das Auftragen eines überlaminierten Geleges am Rand weniger auffällt.
Meine Idee kam, weil Du schriebst, die einzelnen Hälften seien labil und daher schwer wieder passgenau übereinander zu bringen, das hoffte ich mit meiner Methode zu vermeiden.
Was ich nicht verstehe, die Verbindung zwischen den Flächen und der Hauptverstärkung musste doch auch gelöst werden, als Du die beiden Hälften getrennt hast?
Genau so habe ich es gemeint. Deine Beschreibung scheint mir auch gut verständlich.
Ich denke, Du meinst, das Zusammenfügen am Rand ist einfacher, als auf der Fläche, da das Auftragen eines überlaminierten Geleges am Rand weniger auffällt.
Meine Idee kam, weil Du schriebst, die einzelnen Hälften seien labil und daher schwer wieder passgenau übereinander zu bringen, das hoffte ich mit meiner Methode zu vermeiden.
Was ich nicht verstehe, die Verbindung zwischen den Flächen und der Hauptverstärkung musste doch auch gelöst werden, als Du die beiden Hälften getrennt hast?
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Walter,
Deine Fotos vom aufgeschnittenen Ruderblatt sind extrem hilfreich für die optimale Platzierung zusätzlicher (äußerer) Laminatlagen.
Mir ist dabei aufgefallen, dass bei der Ruderblattkonstruktion scheinbar keine Querstabilisierung (Holz) im Unterwasserbereich als notwendig erachtet wurde, also dort, wo die eigentliche Verwindung des Blattes durch das anströmende Wasser stattfindet. Das heißt, in diesem Bereich wird also auf die Stabilität des GFK vertraut. (Die Vertikal-Haarrisse bei meinem Ruder befanden sich im Unterwasserbereich an der hinteren Flanke.
Handbreit!
Peter.
Deine Fotos vom aufgeschnittenen Ruderblatt sind extrem hilfreich für die optimale Platzierung zusätzlicher (äußerer) Laminatlagen.
Mir ist dabei aufgefallen, dass bei der Ruderblattkonstruktion scheinbar keine Querstabilisierung (Holz) im Unterwasserbereich als notwendig erachtet wurde, also dort, wo die eigentliche Verwindung des Blattes durch das anströmende Wasser stattfindet. Das heißt, in diesem Bereich wird also auf die Stabilität des GFK vertraut. (Die Vertikal-Haarrisse bei meinem Ruder befanden sich im Unterwasserbereich an der hinteren Flanke.
Handbreit!
Peter.
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Zusammen,
anbei der zugesagte Horizontalschnitt. Gelb ist GfK, blau angedickter (Klebe-)Harz und grau schraffiert Holz. Zwischen den zwei Wellenlinien habe ich ein Stück ausgelassen. (Im Ganzen ist die Zeichnung etwas gedrungen geraten.)
Ganz gut kann man aber erkennen das sich durch die inneren Laminierungen eine Art Wabenstruktur bildet. Dadurch wird das Ruderblatt nicht nur in Längsrichtung ausgesteift sondern auch quer und gegen Verwinden. Das ist ja die zweite große Belastung auf Ruderblättern.
Etwas kann man an der Zeichnung auch sehen, daß bei einer Trennung auf den Kanten man geradlinig die Verbindung der Verstärkungen bearbeiten kann. Schneidet man in eine Fläche, muß man die Schnittkante hochbiegen, um durch den senkrechten Schnitt waagerecht an die Verstärkung zu kommen. Das stelle ich mir zumindest stellenweise mühsam vor. Wobei man natürlich näher dran ist und nicht so lange Werkzeuge benötigt.
Sicher bleibt das Ruderblatt etwas steifer in Längsrichtung. Die Flächen werden wahrscheinlich nach Entfernen der Verstärkungen beweglich, so daß hier immer noch das Problem der Formgebung bleibt.
Gruß Walter
anbei der zugesagte Horizontalschnitt. Gelb ist GfK, blau angedickter (Klebe-)Harz und grau schraffiert Holz. Zwischen den zwei Wellenlinien habe ich ein Stück ausgelassen. (Im Ganzen ist die Zeichnung etwas gedrungen geraten.)
Ganz gut kann man aber erkennen das sich durch die inneren Laminierungen eine Art Wabenstruktur bildet. Dadurch wird das Ruderblatt nicht nur in Längsrichtung ausgesteift sondern auch quer und gegen Verwinden. Das ist ja die zweite große Belastung auf Ruderblättern.
Etwas kann man an der Zeichnung auch sehen, daß bei einer Trennung auf den Kanten man geradlinig die Verbindung der Verstärkungen bearbeiten kann. Schneidet man in eine Fläche, muß man die Schnittkante hochbiegen, um durch den senkrechten Schnitt waagerecht an die Verstärkung zu kommen. Das stelle ich mir zumindest stellenweise mühsam vor. Wobei man natürlich näher dran ist und nicht so lange Werkzeuge benötigt.
Sicher bleibt das Ruderblatt etwas steifer in Längsrichtung. Die Flächen werden wahrscheinlich nach Entfernen der Verstärkungen beweglich, so daß hier immer noch das Problem der Formgebung bleibt.
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Re: Schichtenaufbau Ruder / Unterwasserschiff
Hallo Walter,
danke nochmals für Deine Zeichnung, die mir sehr geholfen hat. Ich habe mein Ruder daraufhin an den Kanten laminiert und überlappend im zentralen Bereich der Unterwasserzone. Nach dem Laminieren habe ich mit Watertite verspachtelt, alles geschliffen (Endkörnung: 240), danach 6 Schichten VC Tar2 im Wechsel schwarz/weiß mit Lackierrolle aufgetragen, zum Schluss 3 Schichten VC 17m.
Beste Grüße!
Peter.
danke nochmals für Deine Zeichnung, die mir sehr geholfen hat. Ich habe mein Ruder daraufhin an den Kanten laminiert und überlappend im zentralen Bereich der Unterwasserzone. Nach dem Laminieren habe ich mit Watertite verspachtelt, alles geschliffen (Endkörnung: 240), danach 6 Schichten VC Tar2 im Wechsel schwarz/weiß mit Lackierrolle aufgetragen, zum Schluss 3 Schichten VC 17m.
Beste Grüße!
Peter.