Guten Abend Gemeinde,
ich habe eine Rollrefanlage Furlex 50S mit Aluvorstag an meiner VA65.
https://www.gotthardt-yacht.de/rigg-dec ... urlex-50s
Im mir bekannten persönlichen Vergleich zu den übrigen Rollanlagen taugte die Furlex wirklich was: Selbst bei Starkwind war das Vorsegel immer zuverlässig einzuholen und vor allem auch wirklich gerefft zu fahren. Bei den anderen Rollanlagen war ersteres auch oft mal hakelig und zweitens nicht zum teilweisen einreffen zu gebrauchen.
Beim Mastlegen hat sich bei mir nun leider offenbart, das meine kleines Touche am Aluprofil im Sommer diesen Jahres nicht das einzige Problem ist: Ich habe einiges an Korrosion am Lager (!) in der Rollanlage selber und am Top sind mehrere Kardeele im Draht perdü. Kurzum: Ich müsste die Furlex komplett tauschen. Ein teures vergnügen.
Nun schaue ich kritisch auf den Nutzen:
Wirklich gerefft gefahren bin ich nur selten: Letztlich habe ich dann doch immer auf das passende Vorsegel getauscht. Das Segel steht dann eingerollt doch nicht so gut wie ein passend aufgezogenens.
Weiter zusätzlich die Minuspunkte:
- Die Anlage ist schwer!
- beim Mast stellen und legen war das Aluprofil immer ein Krampf
- Auch wenn das Ding grundsätzlich gut funktionierte: Auch in der Furlex gab es mal Überläufer (natürlich immer dann wenn man es nicht gebrauchen kann).
Nun überlege ich auf klassische Stagreitersegel zu wechseln (eine normale Rollrefanlage möchte ich nicht nehmen; - sie vereint für mich nur die Nachteile).
Frage:
Was denkt Ihr grundsätzlich zur Umrüstung?
Wer hat klassische Stagreitersegel? (also wirkliche Stagreiter, nicht die flimsigen Umnäher mit Drucknöpfen bei den Regattasegeln die nix aushalten).
Welche Stagreiter setzt Ihr ein (die von Allen, oder andere)?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit setzen und insbesondere bergen (beim Bergen habe ich bedenken das das mit den Plastikstagreitern nicht zügig genug geht.
Viele Grüße
Stephan Kaiser
Reffsystem Vorsegel - wat nu...
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Re: Reffsystem Vorsegel - wat nu...
Hallo Stefan,
eine sehr gute Frage! Die schon meine Frage beantwortet, ob ich eine Reffanlage gebrauchen könnte
Für ein Rollreff braucht man ja auch speziell profilierte Segel, vielleicht passen die schon nicht bei dir?
Bei Leichtwind schnappe ich mir den Sack mit der Genua, berge die Fock, verzurre sie, ohne sie abzuschlagen, am Bugkorb, und setze dann die Genua.
Ab und zu denke ich, dass bei mir eigentlich ein fliegender Genacker Sinn machen würde.
Alle anderen Zwischengrößen vermisse ich nicht. Ich fahre keine Regatten, und der Aufwand für 0,5 Kn Speed rechnet sich einfach nicht.
Bei 1-2 Bft und 2 Kn unter Fock kann mich die Genau durchaus auf 3-3,5 Kn bringen, über Stunden lohnt sich das.
In Holland bin ich allerdings mal ein paar Tage mit Sturmfock gefahren, da meine Normalfock in Fetzen gegangen war.
Mein Tipp am Rande, eine Trimmleine ins Achterliek, dann reissen die Bahnnähte nicht so leicht.
Am Anfang bin ich ein, zwei Jahre mit konventionellem Vorsegel gefahren. Ohne Autopilot Einhand fast unmöglich.
Ich habe damals in der Bucht einen günstigen Fockroller gefunden, so richtig massives V4A Eisen, aber im Masttop kaum Mehrgewicht. (Semi-)professioneller Eigenbau.
Auf meine Nachfrage hat der Anbieter dann noch einen Topwirbel konstruiert.
Die Kugellager müssen, bei jeder Rollanlage, regelmäßig geprüft, gefettet und getauscht werden. Gibts aber auch in Niro. Auf Wunsch suche ich mal nach einer Adresse.
Vor kurzem hat sich ein Kollege über seine hakelnde Rollanlage beklagt. Auf meine Anregung haben wir mal genauer geschaut, es stellte sich heraus, dass der Fallschlitten falsch herum montiert war. Sowas könnte öfters passieren.
Der nächste Punkt, Verschleiss am stehenden Gut. Das kann doch nicht sein, dass man dann die ganze Reffanlage wegwerfen muss?
SVB in Bremen kenne ich als guten Service für Pressungen/Walzungen etc..
Also, wenn du sowieso nicht gerefft fährst, macht eine Reffanlage keinen Sinn. Vor Allem das Gewicht würde mich empfindlich stören, die Vari ist schon rank genug.
Aber eine Rollanlage ist für mich sehr sinnvoll, ich würde darauf nicht verzichten wollen.
Ich habe aber bewusst auf den Fallschlitten verzichtet und belege das Fockfall an einer Klampe auf der Trommel. Das umgeht schon einen häufigen Problempunkt, den Fallschlitten. Dadurch kann ich aber das Vorsegel nicht über das Achterstag trimmen. Dafür habe ich eine Talje ins Fockfall eingearbeitet.
Meine Stagreiter sind aus Messing, die nutzen sich leider auch ab und sind nicht billig. Den ein oder anderen musste ich schon austauschen.
Vielleicht wäre folgendes bei dir sinnvoll (rein spekulativ):
Du verzichtest auf das Aluprofil, lässt dir neue Vorstagdrähte fertigen und Ösen an deine Fock anbringen (Evtl. mit Aufdoppelungen?)
Nur so als Brainstorming Beitrag, ich weiss nicht, ob das überhaupt machbar ist.
Gruß
Gert
eine sehr gute Frage! Die schon meine Frage beantwortet, ob ich eine Reffanlage gebrauchen könnte
Für ein Rollreff braucht man ja auch speziell profilierte Segel, vielleicht passen die schon nicht bei dir?
Bei Leichtwind schnappe ich mir den Sack mit der Genua, berge die Fock, verzurre sie, ohne sie abzuschlagen, am Bugkorb, und setze dann die Genua.
Ab und zu denke ich, dass bei mir eigentlich ein fliegender Genacker Sinn machen würde.
Alle anderen Zwischengrößen vermisse ich nicht. Ich fahre keine Regatten, und der Aufwand für 0,5 Kn Speed rechnet sich einfach nicht.
Bei 1-2 Bft und 2 Kn unter Fock kann mich die Genau durchaus auf 3-3,5 Kn bringen, über Stunden lohnt sich das.
In Holland bin ich allerdings mal ein paar Tage mit Sturmfock gefahren, da meine Normalfock in Fetzen gegangen war.
Mein Tipp am Rande, eine Trimmleine ins Achterliek, dann reissen die Bahnnähte nicht so leicht.
Am Anfang bin ich ein, zwei Jahre mit konventionellem Vorsegel gefahren. Ohne Autopilot Einhand fast unmöglich.
Ich habe damals in der Bucht einen günstigen Fockroller gefunden, so richtig massives V4A Eisen, aber im Masttop kaum Mehrgewicht. (Semi-)professioneller Eigenbau.
Auf meine Nachfrage hat der Anbieter dann noch einen Topwirbel konstruiert.
Die Kugellager müssen, bei jeder Rollanlage, regelmäßig geprüft, gefettet und getauscht werden. Gibts aber auch in Niro. Auf Wunsch suche ich mal nach einer Adresse.
Vor kurzem hat sich ein Kollege über seine hakelnde Rollanlage beklagt. Auf meine Anregung haben wir mal genauer geschaut, es stellte sich heraus, dass der Fallschlitten falsch herum montiert war. Sowas könnte öfters passieren.
Der nächste Punkt, Verschleiss am stehenden Gut. Das kann doch nicht sein, dass man dann die ganze Reffanlage wegwerfen muss?
SVB in Bremen kenne ich als guten Service für Pressungen/Walzungen etc..
Also, wenn du sowieso nicht gerefft fährst, macht eine Reffanlage keinen Sinn. Vor Allem das Gewicht würde mich empfindlich stören, die Vari ist schon rank genug.
Aber eine Rollanlage ist für mich sehr sinnvoll, ich würde darauf nicht verzichten wollen.
Ich habe aber bewusst auf den Fallschlitten verzichtet und belege das Fockfall an einer Klampe auf der Trommel. Das umgeht schon einen häufigen Problempunkt, den Fallschlitten. Dadurch kann ich aber das Vorsegel nicht über das Achterstag trimmen. Dafür habe ich eine Talje ins Fockfall eingearbeitet.
Meine Stagreiter sind aus Messing, die nutzen sich leider auch ab und sind nicht billig. Den ein oder anderen musste ich schon austauschen.
Vielleicht wäre folgendes bei dir sinnvoll (rein spekulativ):
Du verzichtest auf das Aluprofil, lässt dir neue Vorstagdrähte fertigen und Ösen an deine Fock anbringen (Evtl. mit Aufdoppelungen?)
Nur so als Brainstorming Beitrag, ich weiss nicht, ob das überhaupt machbar ist.
Gruß
Gert