VARIANTA Klassenvereinigung e.V.

Guten Tag liebe Community,

ich bin komplett neu in diesem Forum, habe mir aber schon einige gute Tipps hier besorgen können, doch konnte ich keine Antwort zu meinem derzeitigen Problem finden und habe mich deswegen mal angemeldet

Es gibt mehrere Themen in diesem Forum über das Thema Maststütze. Ja, auch meine Stütze ist durch das Brettchen am Rumpf durchgesackt. Der Vorbesitzer hat mir das Boot so übergeben und nun sitz ich an der Reparatur.
Mittlerweile ist alles ausgebaut, ich habe ein stabiles neues Brettchen, das ich jederzeit einlaminieren kann und bin eigentlich bereit alles zusammenzubauen. Ich habe jedoch ein Problem:

Wenn ich im Testdurchlauf versuche die Maststützenkonstruktion im Inneren des Schiffs aufzubauen ist es unmöglich die Stangen in einer Geraden aufeinander zu setzen. Ich kann mich noch so stark gegen die Decke lehnen um ein wenig Spiel zu gewinnen, aber ganz gerade geht es nicht und der Druck der auf das Maststützen Brettchen wirkt ist wieder einmal ungeheuerlich, obwohl ja noch nicht mal n Mast installiert ist. Meine Sorge ist, dass das Brettchen, obwohl ich es auch mit Keilen etc verstärken werde das niemals aushält (es gab ja auch schon ideen im Forum einen Wagenheber zu nutzen, in dem Fall wahrscheinlich eine Bau-Stütze um den nötigen Abstand hinzubekommen).

Man muss glaub ich wissen, dass das ganze Boot um den Mast herum leicht verzogen ist. Es gibt überall mal hier und da einen Riss in der Decke. Ich stelle mir also vor, die Decke sei um 1-2 cm nicht mehr an ihrer wahren Ursprungs Position.

Meine Lösung (und die soll Diskutiert werden wenn möglich): Ich würde gerne 1-2 cm von meiner Maststütze absägen, damit ich ohne Hauptmast zumindest eine nicht extrem Druckbelastung herstellen kann und ich erstmal die Maststützenkonstruktion stabil in einer Geraden aufbauen kann.
Ist das totaler Schwachsinn oder ist es vielleicht doch eine logische Entscheidung?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
LG

Nikolas

Hallo Nicolas,
gut, dass du dich ans Forum wendest, wir werden bestimmt eine sinnvolle Lösung finden!

Zunächst mal zu den Kräften.
Wenn das Boot auf dem Kiel steht, drückt die gesamte Gewichtskraft die Stütze zusammen.
Schwimmt es im Wasser, ziehen 280kg Kiel den Rumpf nach unten.
Die Differenz ist enorm, wundere dich nicht über die auftretenden Kräfte.
Das Boot ist designed, diese Kräfte zu verteilen. Daran sollte nichts geändert werden.

Beim Stützbrettchen hat sich Dehler aber gründlich geirrt. Es ist zu dünn, deines ebenso.
Such mal im Forum die Lösung von Stephan, der hat es gründlich gemacht und dokumentiert.
Da siehst du auch seine Lösung mit dem Mastprofil.
Ersetze beide Rohre, 30mm und 60mm, durch ein durchgehendes mit 60mm. Miss die Stärke,ich kenne sie nicht. In der Bucht gibt es einen Anbieter, der verkauft 1500mm für 30€ (2mm stark), oder 60€ (5mm).
Die alten kannst du eh vergessen, da du die Abstützung durch die Unterschale entfernt hast.

Die Länge soll exakt der Gesamtlänge der alten Konstruktion entsprechen.
Wenn es nicht passt, nimm den Wagenheber. Stütze ihn auf einer Personenwaage an, um die Kraft zu kontrollieren. Bis 150kg hätte ich nicht die mindesten Bedenken (ohne Garantie natürlich)

Wenn der Mast gestellt ist, drücken da nicht nur seine vielleicht 30kg, das ist nichts.
6 Wanten und Stagen ordentlich gespannt bringen zusammen über 1000kg Gewichtskraft auf den Mastfuß.

Viel Erfolg, und berichte mal!
Gruß
Gert

Ahoi Gert,

deine Antwort ist ja so genial! Ehrlich, ich dachte ich hätte alles gelesen und irgendwie verstanden, aber anscheinen hab ich nix verstanden gehabt. Ich meine das auch gesehen zu haben vom Stephan, das erklärt auch warum die "Zwischenablage" der beiden Stangen unten auf dem Block installiert war. Das ist so smart

Gut, ich gehe so vor: Stangen raus, Stützen-Brettchen raus und mit Alu Block ersetzen. 60 mm Rohr besorgen (mit der Gesamtlänge beider vorheriger Röhren) und mit Hilfe eines Wagenhebers und einem dicken Balken oder so die Decke anheben und Rohr einsetzen. Wenn das alles klappt den Alu-Block einlaminieren, das rausgesägte Loch in der Platte da schließen und endlich n Haken hinter die Sache machen.

Eine Frage noch, was meinst du mit "der Bucht", wo man die Stangen bekommen kann? So eine gibts wahrscheinlich nicht direkt im Baumarkt.

Achja und der Tipp mit der Waage wäre mir glaub ich niemals in den Sinn gekommen.

Hat sich jetzt schon sehr gelohnt dieser Exkurs ins Forum - ich werde berichten wies läuft!

Hallo Nikolas,
"Bucht" ist Gerds Spottname für Ebay; er müsste also eigentlich "E-Bucht" schreiben.
Seine Beschreibung entspricht im Groben meinen Erfahrungen beim Unterfüttern der Stütze ganz unten.

Vielleicht für andere Interessenten, die diesen Bericht vor Beginn der Arbeiten lesen:
Ich würde die Liegefläche um die Auflage der Maststütze möglichst nicht komplett entfernen. Wenn man es macht wie Nikolas muß man die zwei Rohre (Oberes vom "Himmel" bis Liegefläche, unteres von Liegefläche bis Kielschwein) durch ein langes ersetzen. Dann bleibt immer noch das Problem der Schwächung der Liegefläche.
Wenn möglich würde ich erst mal vor der Maststütze eine Öffnung schaffen. Ich habe eine runde Öffnung gewählt, die dann mit einem Schraubdeckel verschlossen werden konnte. Um das eingearbeitete Sperrholz unter der Maststütze in den Liegefläche nicht anzusägen sollte man 10 cm vor der Vorderkante der Maststütze lassen und dann erst das Loch sägen. (Auf dem Bild kann man auf dem ausgeschnittenen Stück die Verdickung der Lage, die das Sperrholz von unten umschloß, erkennen.)
Gruß Walter

Vielen Dank Walter!!

Lustig übrigens, dass ihr aus Düsseldorf und Köln seid, denn ich hab quasi dazwischen in Solingen/Leichlingen gewohnt - jetzt aber Berlin

Ja du hast völlig recht mit dem Ausschnitt von mir und ich habe auch lange gehadert, aber bei mir war das ganze eh schon abgesunken und hatte keine Stabilisierende Wirkung mehr. Man konnte quasi mit den Fingern durchgreifen. Außerdem bin ich wahrscheinlich der unerfahrenste Bootstüftler im gesamten Forum und ich brauche Platz um diese Rumpf/Mast Situation irgendwie in den Griff zu bekommen.
Mir ist erstmal die Segeltauglichkeit wichtiger - dann kommt die Bequemlichkeit und mein Bedürfnis ordentlich liegen zu können - das Bereuen kommt sicher später noch

Sportliche Grüße
Nikolas

Korrigiere: Stephan war aus Düsseldorf...Sry Gert, aber Frankfurt ist auch super. Händkäs mit Musik halt

Kannst das Rohr noch mit einer 60er Rohrschelle mit der Wand der Unterschale verbinden, dann halten die sich gegenseitig.
Gruß aus Ebbelwoitown
Gert