VARIANTA Klassenvereinigung e.V.

Hallo liebe Varianta-Gemeinde,

im Varianta-Eignerbuch wird explizit darauf hingewiesen, dass das Vorsegel nicht mittels der Rollanlage gerefft werden soll: Anderswo wird aber explizit diese Praktik vorgeschlagen (z.B. https://www.skipperbuch.com/skde/asp_si ... ring=42720.
Daher meine Frage an euch: Gibt es besondere Gründe, dieses Verfahren auf der Varianta nicht durchzuführen? Der einzige Grund könnte sein, dass die Standard-Fixiermethode der Reffleine nicht stark genug sein könnte um Segeldruck auszuhalten. Ich würde eventuell die Reffleine in der Spifall Kammklemme belegen. Die sollte ja auf jeden Fall genug aushalten.

Ich freue mich auf eure Meinungen!

Viele Grüße
Philipp

Meine Vermutung ist auch, dass die Art, wie bei der Varianta das Vorsegel aufgerollt wird, nicht genug bremst.
Was möchte ich sagen? Es ist ein umlaufendes Ringseil, und keine Trommel.
Mir ist aufgefallen, dass das Segel bei stärkerem Wind doch wieder ausgerefft wird, weil der Winddruck größer ist, als die Haltekraft der Leine vorne am unteren Wirbel.

Ich möchte diesen Sommer ausprobieren, ob man den Wirbel vorne ggf. festsetzen kann.

Ja, ich weiß, dass es nicht gut für das Segel ist, teilweise aufgerollt genutzt zu werden.

freundliche Grüße

MartinZ.

Bei einer Rollfock sind ist das Segel typischerweise mit Stagreitern am Vorstag angeschlagen. Wenn du das Segel halb einrollst, drücken sich die Stagreiter ins Segel und es steht extrem schlecht und verschleißt stark. Deshalb: entweder ganz ein oder ganz ausrollen.

Bei einen Rollreff ist das Vorliek in einer Profilschiene geführt, und stehe auch halb eingerollt einigermaßen.

Hallo Zusammen,
meines Wissens gibt es einen Unterschied zwischen "Rollanlagen" und "Roll-Reff-Anlagen".
Die Rollanlage besteht aus der Trommel unten und einem Wirbel oben. Verbunden werden die zwei Enden mit dem Vorstag. Das Fall wird entweder wie gehabt am Mast nach unten geführt; dann ist es über einen Wirbel mit dem Segelkopf verbunden. Bei der anderen Variante ist in den oberen Wirbel eine Rolle zum Umlenken des Falls integriert, so daß es paralell zum Vorstag wieder nach unten führt und an der Trommel befestigt wird.
Beim Einrollen des Vorsegels wird die Drehung über Vorstag, Vorliek des Segels und bei der zweiten Variante das Fall von der Trommel Richtung Top(wirbel) übertragen. Das soll ohne Druck im Segel erfolgen, so daß nur der Wiederstand des Topwirbels überwunden werden muß.
Beim Reffen mit dem System besteht die Gefahr, das sich der obere Teil nicht gleich oft dreht oder bei mehr Druck wieder zurück dreht.
Die Rollreffanlagen sind im Grunde gleich, nur ist die Verbindung nach oben ein Profil, das neben der Nut für die Vorliek-Kadele auch die Drehungen von der Trommel zum Top überträgt. Ganz gut kann man die verschiedenen Systeme auf der Seite von Top-Reff sehen: http://www.top-reff.de/. Mal unter "Rollfock 1" und mal unter "Rollreff Exklusiv".
Das erklärt auch die vorher genannten Eigenheiten. Denn weder muß die (Endlos-)Rollanlage große Kraft erzeugen noch drückt das recht locke um das Vorstag gewickelte Segel auf die Stagreiter.
Gruß Walter

Hi Walter, Tobias, Martin,

danke für eure Erklärungen. Sie ergeben meiner Meinung nach viel Sinn.

Einen guten Start in die Saison!
Philipp