Seite 1 von 1

Welche Motorenfabrikate kann ich mit gutem Gewissen kaufen?

Verfasst: Sa 21. Jan 2017, 07:55
von Torti
Hallo Gemeinde
Da wir im Sommer unseren Stausee für einen Urlaubstörn verlassen wollen, wollte icn mich schon mal frühzeitig mit dem Thema Motor auseinandersetzen.
Nachdem ich mich aus Gewichts- und Preisgründen für einen gebrauchten ca. 5PS Zweitakter entschieden habe, stellt sich nun die Frage, was man überhaupt mit gutem Gewissen kaufen kann.
Yamaha, Mercury, .... sind ja die üblichen Verdächtigen. Es gibt aber auch eher Chinesisch klingende Namen auf dem Markt.
Was ist der Klassiker (Golf) in dieser Klasse?
Was hat sich eher nicht bewährt und wird ggf deshalb gerne gebraucht abgestoßen?

Vielleicht hat ja jemand einschlägige Erfahrungen und möchte sie teilen.

Grüße
Torsten

Re: Welche Motorenfabrikate kann ich mit gutem Gewissen kauf

Verfasst: Sa 21. Jan 2017, 14:26
von Grisu
Es ist ganz einfach Torsten,

nur kein Zweitakter ist ein guter Zweitakter :D

Ich habe, nachdem mein ziemlich neuer 4 Takt Mercury geklaut worden war (ich glaube 2010), bei Ebay einen Johnson 2-Takter Bj. 76 geschossen. Nebenbei, im Vergleich zum Mercury eine Bauqualität, die letzteren, trotz 30 Jahre jüngeren Baujahres, weit in den Schatten stellt.
Der Mercury war einfach Supersch..., er ging nämlich immer bei Lage aus, also dann, wenn ich dringend auf ihn angewiesen war. Einmal hätte ich Grisu wegen dem Sch... ding sogar fast geschrottet. Ein anderes Mal hängte sich die Verbindung Schalthebel-Schaltstange aus, zum Glück im Hafen. 140€ Reparatur (Kraftkopf abbauen, Verbinder einhängen, wieder zusammenbauen). Das hat dann auch noch 4 Tage gedauert (neue Dichtung bestellt), während denen ich festlag.
Ich hoffe, der Dieb hat sich inzwischen zu Tode geärgert :twisted:
NIE WIEDER MERCURY!
Und ich glaube, es gibt da Baugleichheiten. Mariner soll sowieso Mercury sein und Tohatsu baugleich.

So richtig glücklich bin ich mit dem Johnny aber auch nicht geworden. Lief zwar bei JEDER Schräglage, hatte aber ständig Aussetzer. Dafür konnte aber Johnson nichts (verbogene Düsennadel, Leerlaufkanal im Vergaser verstopft, Schraube am Zündkontakt locker). Inzwischen kann ich das Ding praktisch mit geschlossenen Augen auseinandernehmen und wieder zusammen bauen und er läuft zuverlässig.

Trotzdem rate ich Dir von Zweitaktern grundsätzlich ab. Erstens sind es Umweltverschmutzer ersten Ranges, weswegen, glaube ich, auch gar keine mehr neu gebaut werden.

Vor Allem aber saufen sie Sprit im Unmaß. Unter 2 L/Std. geht Herr Johnny nicht mal in den Leerlauf. 2,2L bei gemütlicher Marschfahrt, bis zu 3,5L bei Gegenwind. Der Mercury begnügte sich mit kaum mehr als 1L/Std.
Der 4-Takter braucht nur E10, ein 2-Taktmotor Gemisch (sicherheitshalber Ethanolfrei), dass ist auch noch die Hälfte teurer als E10. Konkret gesagt, einmal raus aus dem Hafen und wieder rein macht eine Stunde Motorlaufzeit Minimum, kostet Dich bei 4-Takter 2€, beim 2-Takter 6€. Das ist meine praktische Erfahrung. Ein Urlaub, 14 Mal rein und raus, Differenz mehr als 50€. Die Lauferei mit 3x häufiger Tank nachfüllen kommt auch noch dazu.

Dass der Mercury bei Lage ausgeht liegt wahrscheinlich am Ölmangelschalter. Mir wurde gesagt (Höhrensagen), dass alle 4-Takter dieses Manko haben, Honda soll aufgrund einer Ölpumpe mit Zwangsumlauf dieses Problem nicht haben. Vielleicht weiß ja noch jemand anderes über dieses Thema bescheid.

Gruß
Gert

P.S.: Kannst meinen Johnson aber auch gerne Kaufen, mit Polradabzieher und Zündlampe :-)

Re: Welche Motorenfabrikate kann ich mit gutem Gewissen kauf

Verfasst: So 22. Jan 2017, 06:50
von Torti
Hi Gert
Hm... hast mich wieder nachdenklich gemacht.
Grundsätzlich hätte ich natürlich lieber einen Viertakter. Von den Erfahreneren wird nur immer angemerkt, dass die Dame eh schon hecklastig ist und dann noch ein schwerer Viertakter ...

Bin mal gespannt, was hier noch für Ansichten zusammen kommen.

Dir erst mal vielen Dank für Deinen Beitrag.

Grüße
Torsten