Hallo!
Vermutlich zaubert Euch meine Frage ein (hoffentlich mildes) Lächeln ins Gesicht, aber ich komme auf keine Lösung.
Beim Einsatz der Genua bleibt diese beim Dichtholen / Wenden / Halsen stets zwischen Wanten und Reling hängen.
Auch die Vorschot ist nach einer Saison relativ stark verschlissen.
Die Schot führe ich innerhalb der Reling. Ausserhalb geht wohl schlecht, allein schon wegen der Befestigung des Halses (stimmt das? Ich meine die vordere untere Ecke des Segels) vorne innerhalb des Bugkorbes.
Die Schot läuft dann durch die Durchführung auf Höhe der Fenster und schließlich zu den Winschen.
Der Platz zwischen Wanten und Reling ist sehr knapp. Zudem sind die Wantenabdeckungen verschlissen. Habe nun längere bestellt, die aber relativ dick sind und somit den Platz zwischen ihnen und der Reling noch weiter verkleinern.
Die Focksegel kommen nicht so weit nach hinten, die Genua jedoch befindet sich dichtgeholt mit ihrem Schothorn zwischen Want und Reling. Sie lässt sich nur mit großem Kraftaufwand dazwischen ziehen und reibt dabei stark an Wanten und Reling.
Habe ich hier einen Denkfehler, oder ist das eben so?
Danke und Grüße!
M.
Genua "reibt"
-
- Beiträge: 135
- Registriert: Do 6. Jan 2011, 17:03
- Bootstypen: Alt-H-Jolle, Anselca, H 47, Baujahr 1953
Varianta 65 - para vida - VA 3377 - Heimatrevier: Schweriner See
- Verein: Schweriner Yachtclub
Re: Genua "reibt"
... hat geschrieben:Hallo!
Beim Einsatz der Genua bleibt diese beim Dichtholen / Wenden / Halsen stets zwischen Wanten und Reling hängen.
Auch die Vorschot ist nach einer Saison relativ stark verschlissen.
Die Schot führe ich innerhalb der Reling. Ausserhalb geht wohl schlecht, allein schon wegen der Befestigung des Halses (stimmt das? Ich meine die vordere untere Ecke des Segels) vorne innerhalb des Bugkorbes.
Die Schot läuft dann durch die Durchführung auf Höhe der Fenster und schließlich zu den Winschen.
Der Platz zwischen Wanten und Reling ist sehr knapp. Zudem sind die Wantenabdeckungen verschlissen. Habe nun längere bestellt, die aber relativ dick sind und somit den Platz zwischen ihnen und der Reling noch weiter verkleinern.
Die Focksegel kommen nicht so weit nach hinten, die Genua jedoch befindet sich dichtgeholt mit ihrem Schothorn zwischen Want und Reling. Sie lässt sich nur mit großem Kraftaufwand dazwischen ziehen und reibt dabei stark an Wanten und Reling.
Habe ich hier einen Denkfehler, oder ist das eben so?
Danke und Grüße!
M.
Hallo Mathias,
Ich kenne eigentlich niemand, der die Fockschoten - egal ob Genua oder Arbeitsfock - innerhalb der Reling fährt.
Bei raumen Wind kannst Du dann auch keine optimale Segelstellung erreichen. Das Du bei Deiner Fockschotführung zwischen Wanten und Reling starke Reibung und Verschleiß hast kann ich mir gut vorstellen. Also laß die Schoten außen laufen und Du hast keine Probleme. Wenn beim Wenden die Schoten an der Reling bzw. an den vorderen Wanten hängen bleiben, kann man dem abhelfen indem man die Schoten einzeln in einem speziellen Schotschäkel auch Schraubschäkel genannt anbringt (siehe Bild). Das das Unterliek der Genua dann mit einem kleinen Knick auf der Reling aufliegt, beeinflußt die Segelleistung kaum; auch der Verschleiß am Unterliek hält sich in Grenzen.
Man kann aber auch den Relingdraht in diesem Bereich absenken. Ich habe das mal bei einer Varianta gesehen. an diesem Boot lief der Relingdraht vom Bugkorb durch eine Augenschraube am Deck und stieg dann an der Relingstütze wieder an. Allerdings wird dafür der originale Relingdraht zu kurz sein.
Wie Du auf dem Foto sehen kannst, habe ich an den vorderen Wanten einen längeren Wantenschoner montiert. Das sieht vielleicht nicht so gut aus - aber da bleibt nichts mehr hängen und Schot und Segel werden geschont.
Beste Grüße
Klaus
- Dateianhänge
-
- Fockschotführung 2.pdf
- (20.79 KiB) 1121-mal heruntergeladen
-
- Fockschotführung 1.pdf
- (18.99 KiB) 978-mal heruntergeladen
-
- Beiträge: 6
- Registriert: Mi 5. Mär 2014, 10:17
Re: Genua "reibt"
Hallo Klaus!
Herzlichen Dank für die Info!
Das hilft mir sehr.
Nun komme ich mir irgendwie ein wenig blöd vor, nachdem ich eine ganze Saison lang "falsch gefahren" bin...
Auf Deinen Bildern meine ich zu erkennen, dass Deine Fock vorne nicht direkt an Deck angeschlagen ist, sondern ein Abstand, evtl. über ein kurzes Stahlseil, zu bestehen scheint.
Meine Vorsegel werden an einem Schäkel befestigt, der direkt am Bugdeck montiert ist. Vielleicht führt auch das zu der Verschärfung des Problems bei mir.
Würde ich meine Genua so fahren wie auf Deinen Bildern, wäre der Knick des Segels auf der Reling sehr viel stärker, da es tiefer "hängt".
Aber hier kann ich nun selbst testen und spielen, auch im Hinblick darauf, wie viel Luft noch zwischen Segel- und Masttop ist.
Herzlichen Dank nochmal und viele Grüße!
Mathias
Herzlichen Dank für die Info!
Das hilft mir sehr.
Nun komme ich mir irgendwie ein wenig blöd vor, nachdem ich eine ganze Saison lang "falsch gefahren" bin...
Auf Deinen Bildern meine ich zu erkennen, dass Deine Fock vorne nicht direkt an Deck angeschlagen ist, sondern ein Abstand, evtl. über ein kurzes Stahlseil, zu bestehen scheint.
Meine Vorsegel werden an einem Schäkel befestigt, der direkt am Bugdeck montiert ist. Vielleicht führt auch das zu der Verschärfung des Problems bei mir.
Würde ich meine Genua so fahren wie auf Deinen Bildern, wäre der Knick des Segels auf der Reling sehr viel stärker, da es tiefer "hängt".
Aber hier kann ich nun selbst testen und spielen, auch im Hinblick darauf, wie viel Luft noch zwischen Segel- und Masttop ist.
Herzlichen Dank nochmal und viele Grüße!
Mathias
-
- Beiträge: 135
- Registriert: Do 6. Jan 2011, 17:03
- Bootstypen: Alt-H-Jolle, Anselca, H 47, Baujahr 1953
Varianta 65 - para vida - VA 3377 - Heimatrevier: Schweriner See
- Verein: Schweriner Yachtclub
Re: Genua "reibt"
Hallo Mathias,... hat geschrieben:Hallo Klaus!
Auf Deinen Bildern meine ich zu erkennen, dass Deine Fock vorne nicht direkt an Deck angeschlagen ist, sondern ein Abstand, evtl. über ein kurzes Stahlseil, zu bestehen scheint.
Meine Vorsegel werden an einem Schäkel befestigt, der direkt am Bugdeck montiert ist. Vielleicht führt auch das zu der Verschärfung des Problems bei mir.
Würde ich meine Genua so fahren wie auf Deinen Bildern, wäre der Knick des Segels auf der Reling sehr viel stärker, da es tiefer "hängt".
Aber hier kann ich nun selbst testen und spielen, auch im Hinblick darauf, wie viel Luft noch zwischen Segel- und Masttop ist.
der Segelhals steht bei mir so hoch weil sich der Fockroller zwischen dem Vorstag-Decksbeschlag und dem Segelhals befindet. Offensichtlich verwendest Du keinen Fockroller und schlägst die Fock direkt am Decksbeschlag an. Da kann es tatsächlich hilfreich sein einen kurzen Drahtstropp zu verwenden um den Segelhals etwas höher zu bekommen.
Auf meinen Fotos ist die kleine Fock zu sehen. Da ist der Knick kaum störend. Beim Segeln mit der Genua 1 ist dieser Knick im Unterliek schon größer, da das Unterliek weniger stark ansteigt als bei der Arbeitsfock.
Beste Grüße
Klaus
-
- Beiträge: 6
- Registriert: Mi 5. Mär 2014, 10:17
Re: Genua "reibt"
Hallo Klaus,
danke Dir für die weiteren Infos.
Ich werde das ausprobieren und sehen, wieviel "Luft" bei der Genua nocht bis zum Masttop ist. Evtl. reicht es ja für ein "Drahtstropp".
Das Boot wird in 2-3 Wochen wieder ins Wasser gesetzt. Dann sehe ich mir das an.
Vielen Dank nochmal und Grüße,
Mathias
danke Dir für die weiteren Infos.
Ich werde das ausprobieren und sehen, wieviel "Luft" bei der Genua nocht bis zum Masttop ist. Evtl. reicht es ja für ein "Drahtstropp".
Das Boot wird in 2-3 Wochen wieder ins Wasser gesetzt. Dann sehe ich mir das an.
Vielen Dank nochmal und Grüße,
Mathias