Fenster-Klemmprofile: Werkzeug zum Einziehen

kosarsegler
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Fenster-Klemmprofile: Werkzeug zum Einziehen

Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

Hallo Zusammen,
ich möchte die Gummi-Profile der Fenster austauschen.
Die Klemmprofile werde ich voraussichtlich bei staufenbiel-berlin@t-online.de bestellen. (Das angefügte Bild ist nur ein Beispiel. Ich werde heute die genauen Maße am Boot ermitteln.)
Leider kostet das Werkzeug zum Einziehen der Füllprofils rund 30 €. Auf Grund der schlechten Erfahrungen beim letzten Mal möchte ich aber nicht darauf verzichten; es ist mir für einmaligen Gebrauch aber etwas viel Geld.

Hat einer von Euch so ein Werkzeug, das er mir leihen würde?

Gruß Walter
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Beispiel Fensterprofil.jpg
Beispiel Fensterprofil.jpg (12.46 KiB) 1338 mal betrachtet
Werkzeug Füllprofil.jpg
Henke
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Re: Fenster-Klemmprofile: Werkzeug zum Einziehen

Ungelesener Beitrag von Henke »

Hallo,
ggf können wir auch teilen. meine Fenstergummis lösen sich. Ich hoffe, sie halten noch bis zum Winterlager durch, da ich davor keine Zeit habe das Boot mehrere Tage bis Wochen aus dem See zu nehmen.
Falls möglich, kannst Du mir gerne eine Liste mit den Artikeln, die Du bestellt hast weiterleiten? Ich habe eine Varianta 65 von 1976. Vielleicht sind es ja die gleichen Gummis. Die alten Scheiben würde ich einfach weiter nutzen.

Danke und viele Grüße!
kosarsegler
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Re: Fenster-Klemmprofile: Werkzeug zum Einziehen

Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

Hallo Zusammen,
hier schon mal die Teile, die ich mir vorgemerkt habe. Wie gesagt auf https://www.staufenbiel-berlin-shop.de/ ... er_13_60_m

Wenn ich weiter bin schreibe ich näheres.
Dateianhänge
Profile Fenster Varianta.PNG
kosarsegler
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Re: Fenster-Klemmprofile: Werkzeug zum Einziehen

Ungelesener Beitrag von kosarsegler »

Hallo Zusammen,
hier eine grobe Zusammenfassung meiner Arbeit "Neue Klemmprofile an die Seitenfenstern":
Material von Staufenbiel:
  • Wie vor dargestellt 6 m Klemmprofil 5040.27 (1 St. 5040.27 - 5 = 5 m Preis + 1 St. 5040.27 = 1 m Preis und im Text angegeben, daß ein 6 m Stück benötigt wird. Hat geklappt.) ges. 78,85 € + 5 € Versand = 83,85 €
  • 1 St. Einziehwerkzeug (29,5 €)
Arbeiten (und Probleme):
  • Scheiben demontiert: Ein Ende des Füllprofils aus Klemmprofil gepopelt und dann einfach raus gezerrt; Lippe der Gummiprofils von der Scheibe abgebogen und Scheibe mit recht viel Kraft aus dem Gummi heraus gewürgt. War grenzwertig ob die Scheibe vielleicht bricht; vielleicht besser die Lippe von der Lücke des Füllprofils her abschneiden?
  • Scheibendicke (4 mm) und vor allen GfK-Dicke (~6 mm), aber auch Zwischenräume und altes Profil gemessen. Wollte wissen ob das gewählte Profil auch zwischen Glas und GfK passt. Viel (Zeit-)Aufwand und wenig sichere Aussage, da die Scheibe in alle Richtungen asymmetrisch geformt ist.
  • Scheiben mit je 1 Teelöffel Politur der Fa. RotWeiß etwas poliert, so daß sie klarer geworden sind; tiefe Kratzer gelassen. Laut der Fa. kann man die Lackpolitur dafür verwenden; habe auch kein Lösungsmittel gerochen und bin daher das Risiko eingegangen. Kunststoff-Glas ist ja empfindlich auf viele Lösungsmittel auch z.B. Spiritus. Politur
  • Klemmprofil etwas länger als benötigt abgelängt und versucht zur Probe in den Ausschnitt zu drücken. Dabei festgestellt, daß das Gummi a) sich so nicht in die engen Radien der Ecken drücken läßt; b) "andersherum" aufgerollt war, d.h. die 6 mm Nut war innen; c) ich nicht Hände genug hatte.
  • Gummi in sehr heißes handwarmes Wasser gelegt. ( hier im Forum war von ca.,. 60 °C die Rede; habe ich mich nicht getraut.) Auf einer Fläche (kurzfloriger Teppich) um die Scheibe gezogen; den Anfang mit Paketklebeband an der Scheibe fixiert und das noch zu lange Ende auch. Ich habe den Stoß oben mittig angeordnet. Also darauf achten, daß die 2 Scheiben spiegelbildlich sind. Falsch war das billigere grünliche Paketklebeband zu verwenden, Es ist Kleber auf den Scheiben geblieben. Immer das klare Band verwenden, das sich besser verarbeiten und vor allem nach kurzer Zeit noch rückstandslos abziehen läßt.
    IMG_0700 (3).JPG
    Man muß sehr schnell arbeiten, da das Gummi schnell erkaltet und dann wieder steif wird. Über Nacht ganz abkühlen gelassen.
  • Am nächsten Tag die Gummis von den Scheiben genommen. (Sie haben nicht die Form so behalten wie ich es erhofft hatte.) In den Ausschnitt eingelegt und möglichst stramm nach außen gedrückt. Das Gummi möglichst lang abgeschnitten; die Enden solle eher gegeneinander drücken.
  • Die Scheibe eingelegt. So kurz der Satz so lang der Kampf bis sie drin war: Es braucht große Kräfte die innere Lippe aufzubiegen um die Scheibe rein zu bekommen; das Gummi rutscht immer wieder nach hinten (in den Innenraum) weg; die Kanten der Lippen rollen sich etwas ein und müssen umständlich wieder ausgerollt werden und noch einiges mehr. Das ist mit Abstand der schlimmste Arbeitsschritt. Einiger Trost: es geht vorbei und beim zweiten Fenster hat man etwas Übung.
  • Das Einziehen des Füllprofils geht mit dem Werkzeug recht gut. Es braucht nur viel Kraft und viel Spüli oder ein anderes Gleitmittel, das sich mit Gummi und Plexiglas verträgt. Auf dem Bild sieht man auch wie das Klemmprofil breiter wird und sich die Kanten der Lippen anpressen.
    IMG_0723 (2).JPG

    Ich habe das Füllprofil erst am Ende abgelängt und erst mal ca. 5 cm überlang. Beim Einziehen zieht man es auch lang, was dann mit der Zeit zurück "kriecht".
    IMG_0719 (2).JPG
Grundsätzlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die Radien der Ecken sind die kleinsten, die dieses Klemmprofil noch mitmacht. Ob man mit dem 7 mm schlankeren Profil 5040.22, dargestellt in meinem vorherigen Beitrag, besser zurecht gekommen wäre weiß ich nicht.
Auch ob die Montage mit erwärmten Klemmprofilen besser und leichter gegangen wäre weiß ich nicht. Ich habe bewußt dagegen entschieden, da die Halle eh heiß war und ich dauerhafte Verformungen und die Wärmedehnung vermeiden wollte. Als Option ist es auf jeden Fall zu beachten. Bei Arbeiten im Winter sollte man auf jeden Fall Wärme verwenden. Sei es eine Heizung im Innenraum, ein Föhn oder auch das Erwärmen der Komponenten. Denn auch das Plexiglas wird bei Kälte steifer und auch spröder.
Gruß Walter
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