Skeg auswechseln

Grisu
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Grisu »

Hallo Tim,
in der Wulst steckt ein Brett, das sicher rott ist. Ich würde zwischen den Bohrungen alles rausholen, was rauszuholen ist, gut trocknen (Fön), dann den Hohlraum mit Epoxy füllen.
So kannst du die vordere Skegschraube auch etwas anziehen, ohne das was nachgibt.
Aussen könntest du die Stellen mit etwas Reparatur-Gelcoat vor Wasser schützen. Laminieren würde ich nichts, kommt aber auch darauf an, wie groß die Bohrungen ausgeschlagen sind. Oder, ob durch eindringendes Wasser rund um die Bohrungen schon Delamination eingesetzt hat.
Die Skegschrauben müssen auf der Aussenseite gut eingedichtet werden (diskussion s.o.)
Gruß
Gert
SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Lieben Dank für alle Hinweise,

Skeg ist ausgebaut. Gute zwei Stunden hat mich der Akt gekostet. Das lag weniger daran die Schrauben zu lösen als viel mehr daran, dass selbst nach dem ausschlagen der Schrauben nach unten der skeg sich keinen Millimeter bewegt hatte. Die Schrauben habe ich einfach nur weiter in den Skeg getrieben anstatt den Skeg mit den Bolzen nach unten auszutreiben. Grund dafür: Der Skeg war an den Kanten mit dem Rumpf überlaminiert. Mit viel Gewalt konnte ich die auflaminierten Teile dann entfernen.

Leider fiel mir auch auf, dass meine Vari Osmose hat. Das habe ich an Blasen gesehen, die wie bekannt nach dem Öffnen eine saure, nach Essig riechende Flüssigkeit absondern. Man sieht auch deutlich, dass die Glasfasern lose sind anstatt fest im Laminat gebunden zu sein. Gut dabei ist, die Osmose ist nur in einem Bereich der nachträglich zulaminiert wurde (ein alter Durchbruch für einen außenborder nehme ich an).

Der skeg ist arg gammelig, das Holz teilweise modrig, durch mein einwirken mit dem Hammer nun auch demoliert und war der Grund für die Leckage.

Meine Fragen:
Den Außenborderdurchlass komplett austrennen, schäften, das Loch mit Schaumplatte verschließen und neu laminieren? Das würde ich mit Glasgewebe 600g/m2 in 12-16 Lagen und Epoxy machen. Danach Expoxy Dickschicht primer, dann Dünnschicht primer und danach Antifouling.

Oder:
Einen dünnen Rest des vorhanden Laminats stehen lassen und nach Trocknung darüber laminieren? Der Rest gleich wie oben.

Man sieht nach dem Schleifen aber deutlich, dass das Original laminat sehr robust ist. Selbst direkt neben der geflickten Stelle voller Osmose ist das Original Laminat noch vollkommen in Takt.
SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Hier noch die Bilder
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Grisu
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Grisu »

das ist die Stelle wo Dehler den Einbau eines Schachtmotors vorgesehen hat.
Ist entweder ungeöffnet, wie bei den Meisten, oder von Dehler geöffnet und mit einem Deckel ausgeliefert. Oder nachträglich zulaminiert, wie bei dir.
Wenn das keine gute Arbeit ist, würde ich komplett alles entfernen, bis zum Original. Dann ordentlich zulaminieren. Haben hier schon Eigner drüber geschrieben. Such mal nach den Beiträgen und frag den/die über PN nach ihren Erfahrungen.
12-16 Lagen finde ich zuviel. Und aussen eine Lage leichteres Gewebe, erleichtert eine glatte Oberfläche.
Es kursiert hier auch ein Link zu einem Youtube-Video von einer Fachfirma, wie man sowas verschließt.
Viel Erfolg!
Gruß
Gert
SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Hallo Gert,

danke für deinen Rat. Ich vermute dass der Zwischenraum zwischen hinterer Backskiste und Rumpf mal mit irgendeinem sehr festen Schaum ausgeschäumt wurde. Da ist auch Feuchtigkeit drin. Ich werde das Heck bis zur backskiste leer räumen und alles neu aufbauen - backsskiste, Rumpf und Skeg.

Hier ein Foto von dem Schaum zwischen Rumpf und Backsliste, sowie die backskiste von innen.

Viele Grüße

Tim
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Grisu
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Grisu »

schau mal da hinein:
viewtopic.php?f=8&t=2929
Ich kann es von deinem Foto nicht zuordnen, aber Dehler hat dahinten auch kräftig Bauschaum verteilt.
Nimm, dir mal nicht zuviel vor, sooo schlimm sieht das bei dir jetzt auch nicht aus ;)
SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Das Loch den Schachts war mit Laminat und ca. 3 Lagen Matten verschlossen. Darunter kam eine teilweise verrottete Sperrholzplatte zum Vorschein. Diese habe ich komplett entfernt. Das ursprüngliche Dehler Laminat direkt neben dem selbstgemachten Osmose befallenen Teil ist in super Zustand. Keine Spur von Osmose. Da hat Dehler hervorragende Arbeit geleistet.
Ich werde von außen und innen schäften. Leider hat man zum Abschlagpunkt des skeg nur wenige Zentimeter zum schäften. Daher habe ich mich entschieden zur besseren Steifigkeit innen und außen zu laminieren und dazwischen eine Schaumplatte einzulaminieren. Das soll eine Sandwich-Bauweise ergeben, die sowohl steif ist, als eine zusammen eine großflächigere Anbindung an das Dehler Laminat bietet.
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SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Liebe Varianta Segler,

mein skeg ist fast fertig und ich muss nach den letzten Fräsarbeiten noch alles ein bisschen anpassen bevor ich es final montieren kann. Auch das Holz in den Bohrungen von der vorderen Verschraubung und Sumlog sind immer noch etwas feucht, auch nach ausfräsen mit dem Dremel und ausgiebigen trocknen mit dem Fön. Ich möchte das vollständig ausgetrocknet haben bevor ich wieder alles montiere.

Meine Frage, welches Sikaflex nutzt ihr zum Eindichten.
221i oder 291i?

Viele Grüße

Tim
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Grisu
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Grisu »

ich glaube mir hat mal ein Verkäufer gesagt, der Hauptunterschied liegt in der IMO Zulassung des 291i. Das würde ich bevorzugen, aber ohne Weiteres 221i verwenden, wenn es leichter zu bekommen oder deutlich billiger ist!
Die angebrochene Tube luftdicht verschlossen in den Gefrierschrank, dann kannst du es nächstes Jahr noch verwenden.
Gute Arbeit! :)
SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Hallo zusammen,

ich möchte mal den Zwischenstand melden.

Das neue skeg habe ich nach Gerts Idee gebaut. Sehr viel Arbeit und die Hilfe meines besten Kumpels mit guten Maschinen hat aber den entscheidenden Vorteil gebracht.

Die weitaus größte Arbeit war das Auskratzen des alten Holzkern an dem die vordere Verschraubung des skeg ist. Dabei waren kleine Schraubendreher, Druckluft, Staubsauger die Mittel der Wahl.

Den Hohlraum habe ich heute mit epoxy gefüllt ca. 700mL waren nötig um den gesamten Hohlraum vollständig zu füllen.

Wenn morgen das Epoxydharz fest ist kommt die erste Feuchtigkeitssperre außen auf den Rumpf und die Kontaktflächen zum skeg. Wenn dann in ein paar Tagen mehre Schichten epoxy primer drauf sind kann ich das Skeg final montieren.

Vielen Dank für eure tollen Ratschläge bis hier her.
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SegelTim
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von SegelTim »

Skeg ist montiert. Die Schrauben konnte ich ohne knacken oder knirschen voll anziehen. Da hat sich das ausräumen des alten Holzkerns und das Füllen mit epoxydharz sehr gelohnt.
Eingedichtet habe ich mit Sikaflex 291i. Nach der Montage nochmal mit Epoxy Primer beschichtet.
Morgen kommt noch Antifouling drauf und dann geht’s in ein paar Tagen wieder ins Wasser.
Vielen Dank für eure Tipps.
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Vari-Phil
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Vari-Phil »

Sieht gut aus :!:
saenda
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von saenda »

Grisu hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 19:23Hallo Daniel,
ich hatte in der Bucht eine 30mm Platte gekauft und bearbeitet. Erfordert etwas handwerkliches Geschick. Kann dir bei Interesse gerne den Aufbau beschreiben.
Gruß
Gert
Hallo Gert,
ich bin gerade auf deinen etwas älteren Beitrag gestoßen und stehe gerade vor der gleichen Aufgabe. Die Lösung mit der Kunststoffplatte finde ich sehr gut. Könntest Du mir Deinen Aufbau beschreiben?

Viele Grüße
Flo
Grisu
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Re: Skeg auswechseln

Ungelesener Beitrag von Grisu »

Hallo Flo, Tim hat es genau nach meiner Beschreibung gemacht und super dokumentiert, siehe oben!
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